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Merz Minister: Media Markt Chef Karsten Wildberger als Digitalminister


Neuer Digitalminister
Karsten Wildberger: Vom Lobbyverband ins Ministeramt


Aktualisiert am 28.04.2025 - 16:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Karsten Wildberger (Archivbild): Der neue Digitalminister ist Vorstandsmitglied beim Energieanbieter E-On.Vergrößern des Bildes
Karsten Wildberger (Archivbild): Der neue Digitalminister ist Vorstandsmitglied beim Energieanbieter E-ON. (Quelle: IMAGO / Sven Simon/imago-images-bilder)
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Sein Name ist die große Überraschung: Der Chef von Mediamarkt und Saturn soll Digitalminister in der neuen Koalition aus Union und SPD werden.

Topmanager Karsten Wildberger soll das neue Digitalministerium im Kabinett von Friedrich Merz (CDU) übernehmen. Als Vorstandschef des Ceconomy-Konzerns (Düsseldorf) und Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding mit rund 1.000 Märkten in vielen Ländern bringt der 56-Jährige einschlägige Praxiserfahrung mit. Politisch hat Wildberger bislang jedoch nur im Hintergrund agiert.

Direkt nach Bekanntgabe seiner Berufung bat Wildberger den Aufsichtsrat der Ceconomy AG darum, ihn zum 5. Mai von seinen Aufgaben zu entbinden. Am 6. Mai soll Merz zum Bundeskanzler gewählt werden. "Ich fühle mich geehrt über das Vertrauen, das Friedrich Merz in mich setzt, und die Möglichkeit, der neue Minister für Digitales zu werden", erklärte er. Doch wofür steht der angehende Minister politisch?

Steckbrief Karsten Wildberger

Geburtstag: 5. September 1969

Sternzeichen: Jungfrau

Geburtsort: Gießen

Ausbildung: Promotion in Physik

Politische Positionen

Wildberger selbst ist in der Vergangenheit nicht mit öffentlichen politischen Äußerungen aufgefallen. Politisch engagiert er sich trotzdem, bislang jedoch im Hintergrund. Denn Wildberger ist seit Jahren Mitglied im Wirtschaftsrat der CDU und seit 2021 sogar dessen Vizepräsident. Daher dürfte Wildberger auch Merz kennen, denn der angehende Bundeskanzler war selbst seit den 90er Jahren Mitglied des Wirtschaftsrats und von 2019 bis 2021 Vizepräsident und damit Wildbergers direkter Vorgänger.

Obwohl der Name es vermuten lassen würde, handelt es sich beim Wirtschaftsrat der CDU nicht um ein Parteigremium, sondern um einen Lobbyverband. Trotzdem sind die Verbindungen zwischen Wirtschaftsrat und den Christdemokraten eng. So sitzt der Präsident als ständiger Gast im Parteivorstand der CDU.

Politisch vertritt der Wirtschaftsrat, der sich selbst als "Stimme der sozialen Marktwirtschaft" bezeichnet, wirtschaftsliberale Positionen. So fordert der Verband unter anderem den Abbau von Bürokratie, eine Reduzierung der Steuerlast für Unternehmen und einen Ausbau der Digitalisierung. Darüber hinaus spricht sich der Wirtschaftsrat gegen die politische Einmischung beim Mindestlohn aus und fordert eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags bei gleichzeitiger Einhaltung der Schuldenbremse.

Ende 2023 erklärte die amtierende Präsidentin des Wirtschaftsrats, Astrid Hamker, im Gespräch mit der dpa: "Die wahren Ursachen der Finanzprobleme dieser Bundesregierung heißen Bürgergeldeinführung, Bürgergelderhöhung und Einführung der Kindergrundsicherung." Sie forderte die Rücknahme dieser "Sozialgeschenke"

Kontroversen

Immer wieder kritisieren Organisationen wie Lobbycontrol den Einfluss des Verbands auf die Führungselite der CDU. Besonders die Tatsache, dass die Präsidenten des Verbands einen Sitz im Parteigremium haben, wird dabei kritisiert. 2020 kam eine Anwaltskanzlei aus Hamburg in einem Gutachten zu dem Urteil, dass diese Praxis sowohl gegen das Parteiengesetz als auch gegen die Satzung der CDU verstoße.

Auch die politischen Positionen des Wirtschaftsrats werden immer wieder kritisiert, besonders im Bereich der Klimapolitik. So bezeichnete Lobbycontrol den Verband als "einflussreicher Klimaschutz-Bremser". Der Verband setze sich vor allem für die Belange jener Unternehmen ein, welche der Fossilindustrie nahestehen. 2020 forderte der Wirtschaftsrat, die Klimavorgaben aufzuweichen, da diese den Industriestandort Deutschland bedrohen würden

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