Naturschutz Umweltministerium ruft zu Verzicht auf Laubbläser auf
Laubbläser sind laut, töten massenhaft Insekten und wirbeln Hundekot auf: Jetzt fordert das Umweltministerium Privatleute und Kommunen auf, die Geräte im Schuppen zu lassen.
Das Bundesumweltministerium hat dazu aufgerufen, im privaten Bereich auf Laubbläser zu verzichten. Auch Kommunen sollten die umstrittenen Geräte nur in unverzichtbaren Fällen einsetzen, wie aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorgeht.
Das Umweltministerium, das sich damit entsprechenden Empfehlungen des Umweltbundesamts und des Bundesamts für Naturschutz anschließt, verwies auf die zahlreichen Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen oder auch Kleinsäuger, die durch die Beseitigung des Laubs ihren Lebensraum und die Nahrungsgrundlage verlieren können.
Umweltministerium sieht gesundheitliche Bedenken
Zwar würden Laubsauger und Laubbläser meist auf versiegelten Fläche wie Gehwegen eingesetzt. Auf unversiegelten Flächen könnten sie jedoch Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben. "Bei der Verwendung eines Laubsaugers kann auch von tödlichen Auswirkungen auf die im Laub befindlichen Insekten ausgegangen werden", heißt es in der Antwort. Dies könne auch Folgen für Vögel haben, die in der Laubschicht nach Kleinsttieren als Nahrung suchen.
Zudem sieht das Umweltministerium gesundheitliche Bedenken. Neben Bodenbakterien könnten auch "im Hundekot enthaltene Krankheitserreger aufgewirbelt werden". "Dies kann für Personen in der Umgebung, aber besonders für die mit den Geräten Arbeitenden zu Gesundheitsgefährdungen führen." Das Ministerium empfiehlt daher, Laubsauger oder -bläser im privaten Bereich gar nicht und im öffentlichen Bereich nur in "unverzichtbaren" Fällen zu verwenden, nicht zuletzt wegen der Lärmemissionen.
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Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) forderte Kommunen und Bürger zum Komplettverzicht auf. "Laubbläser sind nicht nur ohrenbetäubend laut und verschmutzen die Luft durch ihre Verbrennungsmotoren, sie schaden auch der Bodenbiologie gravierend", sagte die BUND-Artenschutzexpertin Silvia Bender der "Augsburger Allgemeinen". "Denn neben Blättern werden auch Insekten und Spinnen aufgesaugt und gehäckselt sowie Pflanzensamen zerstört."
- Nachrichtenagentur AFP