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Enteignungsdebatte: Wohnungsnot – was denken die Deutschen?


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Wohnungsnot
So denken die Deutschen über Enteignungen


Aktualisiert am 10.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Mietshaus in Darmstadt: Können Enteignungen den für Wohnungsnotstand mindern helfen?Vergrößern des Bildes
Ein Mietshaus in Darmstadt: Können Enteignungen den für Wohnungsnotstand mindern helfen? (Quelle: Boris Roessler/dpa)
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Wohnungen in den Städten sind knapp – und deshalb teuer. Könnten Enteignungen eine Lösung sein? In der Politik gibt es dazu unterschiedliche Meinungen. Was denken die Deutschen?

Sollte der Staat Wohnungen enteignen dürfen, um die Wohnungsnot in den Städten einzudämmen? Darüber wird in Deutschland diskutiert – und manche sehen schon den Sozialismus aufziehen. Die FDP ist sowieso dagegen, die Union und die SPD auch; die Linke ist natürlich dafür und einige Grüne halten sie ebenfalls für ein letztes Mittel.

Die Deutschen halten Enteignungen jedoch mehrheitlich für keine gute Idee. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de. Rund 57 Prozent glauben nicht, dass Enteignungen von Wohnungsgesellschaften eine geeignete Maßnahme sind, um die steigenden Mietpreise einzudämmen. 36 Prozent glauben hingegen, dass Enteignungen etwas bringen, rund sieben Prozent sind in der Frage unentschieden.

Starke Unterschiede zwischen Stadt und Land

Der Glauben an den Sinn von Enteignungen variiert jedoch zwischen Stadt und Land. In ländlichen Gebieten mit weniger als 150 Einwohnern pro Quadratkilometer bis hin zu städtischen Gebieten mit einer Bevölkerungsdichte von bis zu 1.000 Menschen pro Quadratkilometer glauben rund 60 Prozent, dass Enteignungen nichts gegen den Mietpreisanstieg ausrichten können.

Mit steigender Bevölkerungsdichte nimmt der Glauben an Enteignungen jedoch zu. In großstädtischen Regionen mit mehr als 5.000 Einwohnern pro Quadratkilometer halten sich Zustimmung und Ablehnung mit jeweils rund 46 Prozent die Waage.

Von großer Zustimmung bis großer Ablehnung bei den Parteien

Die Zustimmung zu Enteignungen als geeignetem Mittel unterscheidet sich auch stark zwischen den Anhängern der Parteien. Die Mehrheit gegen Enteignungen ist bei den FDP-Anhängern mit rund 84 Prozent am größten. Auch Unionsanhänger (83 Prozent) und AfD-Anhänger (78 Prozent) lehnen Enteignungen als nicht sinnvoll ab.

Anhänger der Linken halten sie mit 69 Prozent hingegen mehrheitlich für ein probates Mittel, ebenso wie Anhänger der Grünen (58 Prozent) und der SPD (53 Prozent).

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Eine politische Mehrheit für Enteignungen von Wohnungsgesellschaften ist derzeit allerdings ohnehin nirgendwo in Sicht. Selbst in Berlin nicht, wo der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sie ausgeschlossen hat.

Zur Methodik:

In die Umfrage flossen die Antworten von 5.039 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 8. und dem 9. April 2019 online gefragt wurden: "Halten Sie die Enteignung von großen Wohnungsgesellschaften für eine geeignete Maßnahme, um steigende Mietpreise einzudämmen?". Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte; für Teilgruppen kann er davon abweichen.

Verwendete Quellen
  • Exklusive Civey-Umfrage für t-online.de
  • Eigene Recherchen
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