Deutschland "seit Jahren der Dumme" Unionspolitikerin rechnet mit EU-Asylsystem ab
Unions-Fraktionsvize Andrea Lindholz kritisiert das Dublin-Asylsystem der EU. Die CSU-Politikerin sieht ein Ungleichgewicht zu Lasten Deutschlands.
Die Vizechefin der Unionsfraktion im Bundestag, Andrea Lindholz, hat das europäische Asylsystem scharf kritisiert. "Deutschland ist im Dublin-System seit Jahren der Dumme", sagte sie dem Magazin "Stern". Das System sei dysfunktional, da Deutschland weit mehr Asylanträge erhalte als andere EU-Staaten.
Nach der Dublin-Verordnung ist grundsätzlich der Ersteinreisestaat für Asylverfahren zuständig. Dennoch verzeichne Deutschland doppelt bis dreimal so viele Asylanträge wie beispielsweise Italien, so Lindholz. Auch die vorgesehenen Rücküberstellungen würden das Ungleichgewicht nicht ausgleichen.
Lindholz stellt sich hinter Merz-Forderung nach Einreisestopp
Grundlage ihrer Kritik sind neue Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Demnach wurden 2024 lediglich 5.800 Menschen im Rahmen der Dublin-Regeln in andere EU-Staaten überstellt. Gleichzeitig nahm Deutschland 4.600 Asylbewerber aus anderen Ländern auf. Lindholz betonte, dass Deutschland als Staat ohne EU-Außengrenzen eigentlich deutlich mehr Asylbewerber abgeben müsste, als es aufnimmt.
Tatsächlich schickten andere EU-Staaten fast so viele Asylbewerber nach Deutschland, wie umgekehrt überstellt würden. Sie bezeichnete diese Situation als "grotesk". Die CSU-Politikerin unterstützte den Asylkurs von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz. Er hatte Zurückweisungen an deutschen Grenzen und einen faktischen Einreisestopp gefordert.
- Vorabmeldung des "Stern"