Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Regierungskrise im Newsblog Jetzt live: Bundestag streitet über Weg zu Neuwahlen
Merz fordert eine rasche Vertrauensfrage im Bundestag. Nach dem Ampel-Aus verabschiedet sich Lindner von seinen Beamten. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Jetzt live: Bundestag streitet über Weg zu Neuwahlen
- Merz schließt Lindner-Rückkehr ins Finanzressort nicht aus
- Merz reagiert spöttisch auf Habecks Kanzlerkandidatur
- Vertrauensfrage erst 2025? Merz appelliert an Scholz
- Weber dringt auf schnelle Neuwahl, auch wegen der Weltpolitik
- Merz: Europa kann Trump beeindrucken
- Lindner will nicht FDP-Fraktionschef werden
- Kommentar zum Ampel-Aus: Endlich ist der Spuk vorbei
Embed
Jetzt live: Bundestag streitet über Weg zu Neuwahlen
10.55 Uhr: Der Bundestag debattiert in einer Aktuellen Stunde über das Aus der Ampelkoalition und mögliche Wege zu Neuwahlen. Verfolgen Sie die Debatte im Livestream oben.
Merz schließt Lindner-Rückkehr ins Finanzressort nicht aus
11.11 Uhr: Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz schließt eine Rückkehr von FDP-Chef Christian Lindner auf den Posten des Finanzministers in einer möglichen unionsgeführten Regierung nicht kategorisch aus. "Das ist dann realistisch, wenn die FDP so stark ist, dass sie wieder Regierungsfraktion wird", sagte der Unionsfraktionschef in Berlin auf eine entsprechende Journalistenfrage. Der CDU-Vorsitzende fügte hinzu: "Aber das liegt allein in der Hand der FDP und nicht in unserer."
Der von Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch entlassene Lindner will noch einmal Finanzminister werden. "Das ist mein Ziel, denn ich trete jetzt für den nächsten Deutschen Bundestag an", sagte er in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Lindner?". Lindner ergänzte: "Und das Ziel ist nicht Opposition, sondern natürlich will ich meine Arbeit in einer nächsten Regierung fortsetzen." Die Ampel-Regierung war am Mittwoch geplatzt. In Umfragen liegt die FDP derzeit zwischen drei und fünf Prozent.
Merz reagiert spöttisch auf Habecks Kanzlerkandidatur
9.44 Uhr: Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz reagiert spöttisch auf die Entscheidung von Wirtschaftsminister Robert Habeck, die Grünen als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl führen zu wollen. "Die Selbsterklärung zum Kanzlerkandidaten bei neun Prozent Wählerzustimmung hat ja durchaus einen humorvollen Teil", sagt der Unionsfraktions- und CDU-Parteichef in Berlin. Die Grünen müssten das "dann mit sich und ihren Wählerinnen und Wählern ausmachen", fügt er hinzu.
Robert Habeck will sich um Kanzlerkandidatur bewerben
9.28 Uhr: Wirtschaftsminister Robert Habeck will sich nach Informationen von t-online heute um die Kanzlerkandidatur für die Grünen bewerben. Zuvor hatten der "Spiegel" und die ARD berichtet. Mehr dazu lesen Sie hier.
Vertrauensfrage erst 2025? Merz appelliert an Scholz
8.51 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz appeliert an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), den Weg für baldige Neuwahlen frei zu machen. "Nach seiner Regierungserklärung nächsten Mittwoch im Bundestag wäre eine gute Gelegenheit für den Bundeskanzler, das Parlament über die Vertrauensfrage abstimmen zu lassen", sagt Merz am Morgen in einer Presseerklärung. Es gebe keinen plausiblen Grund, die Vertrauensfrage erst Mitte Januar zu stellen. "Der Bundeskanzler muss jetzt seine Verantwortung wahrnehmen, damit wir schnell eine neue Bundesregierung bekommen."
Scholz dagegen will noch bis Januar mit einer Minderheitsregierung aus SPD und Grünen weiterregieren, bevor er im Bundestag die Vertrauensfrage stellen will. Wenn Scholz die Vertrauensfrage verliert, sieht die Verfassung Neuwahlen innerhalb von zwei Monaten vor. Merz kritisiert diese Entscheidung als verantwortungslos. Scholz wolle jetzt noch Gesetze durch den Bundestag bringen, die ihm im Wahlkampf nutzen könnten, so Merz: "Das ist kein Verhalten, das der Lage des Landes gerecht wird."
Mützenich: "Brauchen nicht über Kalender eine intellektuelle Diskussion führen"
08.00 Uhr: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hält am bisherigen Zeitplan zur Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz fest. "Wir brauchen nicht über irgendeinen Kalender eine intellektuelle Diskussion führen", sagt Mützenich in einem Pressestatement. Die jetzige Regierung wolle noch einiges klären und auf den Weg bringen. Mützenich nennt unter anderem die Sicherung der Industriearbeitsplätze oder die Finanzierung des Deutschlandtickets.
Er kritisiert indes Oppositionsführer und CDU-Chef Friedrich Merz. "Der Popanz, den die CDU hier aufführt", müsse endlich aufhören, so Mützenich. Merz hatte mehrfach auf eine frühere Vertrauensfrage gedrungen – Scholz will sie erst Mitte Januar stellen.
Weber dringt auf schnelle Neuwahl, auch wegen der Weltpolitik
2 Uhr: Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), der CSU-Politiker Manfred Weber, sieht für die Unionsforderung nach einer schnellstmöglichen Neuwahl des Bundestages auch internationale Gründe. "Putin und andere Feinde Europas dürfen nicht die Nutznießer sein eines führungsschwachen Kanzlers Scholz und des Versagens der Ampel", sagte Weber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Weder Deutschland noch Europa können sich eine lange Schwächephase leisten, gerade auch vor dem Hintergrund der US-Wahl", mahnte der CSU-Vizechef. "Es braucht schnellstmöglich Neuwahlen sowie eine stabile und handlungsfähige Bundesregierung."
Merz: Europa kann Trump beeindrucken
00.00 Uhr: Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz wirbt für ein starkes Auftreten der europäischen Länder gegenüber dem designierten US-Präsidenten Donald Trump. Europa müsse mit einer Stimme sprechen, "das wird Eindruck machen in Amerika", sagte der CDU-Politiker in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner. "Donald Trump beeindruckt nicht Schwäche, sondern nur Stärke, auch Widerspruch." So könne Europa mit der neuen Regierung in den USA zurechtkommen.
Zugleich müsse Deutschland aber auch mehr für die eigene Sicherheit tun. Das Geschäftsmodell, selbst billig zu importieren, teuer zu exportieren und die USA die Sicherheit bezahlen zu lassen, "das ist jetzt zu Ende", so Merz. "Das ist aber auch gar nicht so tragisch. Da müssen wir uns drauf einstellen und da müssen wir damit umgehen und müssen die Konsequenzen daraus ziehen."
Donnerstag, 7. November
Lindner will nicht FDP-Fraktionschef werden
23.10 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner will nach seinem Rauswurf aus der Ampelkoalition nicht Fraktionschef der FDP im Bundestag werden. Den Grund dafür nannte er auch gleich: "Ich will ja in der nächsten Regierung wieder mitwirken. Deshalb wäre es ja nicht sinnvoll, jetzt den Fraktionsvorsitz zu übernehmen", sagte der 45-Jährige der "Bild"-Zeitung.
Offenbar spekuliert Lindner darauf, auch an der nächsten Regierung beteiligt zu werden. Wahrscheinlich stelle sich nach der Bundestagswahl die Frage, ob die Union mit ihm oder mit den Grünen zusammenarbeiten wolle.
Die Minderheitsregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe nun die Herausforderung, für ihre Vorhaben Mehrheiten im Bundestag zu organisieren "mit guten Argumenten", sagte Lindner. Die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung sei deshalb eingeschränkt. Das habe er sich für Deutschland nicht gewünscht.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
- bild.de: Nach Ampel-Crash: Brisantes Gerücht um FDP-Wissing