Vorwürfe der Vetternwirtschaft Graichens Trauzeuge lehnt Abfindung ab
Eigentlich sollte Michael Schäfer ab Mitte Juni die Deutsche Energie-Agentur Dena leiten. Doch seinen Posten wird er nicht mehr antreten.
Seine Personalie stand im Mittelpunkt in der Affäre um den Staatssekretär Patrick Graichen: dessen Trauzeuge Michael Schäfer. Dieser war vor Kurzem zum neuen Chef der Deutschen Energie-Agentur Dena ernannt worden, mit im Auswahlgremium saß Graichen. Kritiker warfen ihm daraufhin Vetternwirtschaft vor.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Graichen im Zuge dieser Vorwürfe nicht weiter Staatssekretär bleibt. (Lesen Sie hier mehr dazu.) Und auch Schäfer wird seinen Posten bei der Dena nicht antreten. "Auf Wunsch des Dena-Aufsichtsrats haben wir uns auf eine Aufhebung meines Vertrags verständigt", schrieb er am Donnerstag auf Twitter. "Es ist der Anschein entstanden, ich sei nicht allein aufgrund meiner Qualifikationen zum Geschäftsführer berufen worden."
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"Auf die angebotene Abfindung habe ich verzichtet"
Schäfer kündigte außerdem an, dass er eine Abfindung ablehne. "Weil ich keinen Tag Arbeit für die Dena leisten kann, möchte ich auch kein Geld von der Dena für mich erhalten, auf die angebotene Abfindung habe ich deshalb verzichtet." Die Verfahrenskosten aber trage die Dena. Er bedauere, dass er seine Vorhaben, darunter "die klimapolitische Wirksamkeit der Arbeit der Dena" nicht umsetzen könne.
Die Personalie Schäfer hatte die Dena Anfang April bekannt gegeben. Der Verwaltungswissenschaftler sollte die Stelle zu Mitte Juni antreten. Schäfer war zuvor beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu), bei WWF Deutschland und bei der Denkfabrik Agora Energiewende tätig, saß zudem zehn Jahre für die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus.
- twitter.com: Account von Michael Schäfer
- dena.de: "Neuer Vorsitz der dena-Geschäftsführung bestellt"