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Corona-Varianten: "Nach Omikron wird es Omega geben"


Corona-Varianten
Intensivmediziner: "Nach Omikron wird es Omega geben"

Von dpa
Aktualisiert am 21.12.2021Lesedauer: 2 Min.
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Omikron: Die WHO schätzt die Corona-Lage düster ein, doch es gibt auch einen klaren Hoffnungsschimmer. (Quelle: Reuters)

Die Omikron-Variante des Coronavirus hat Deutschland schon jetzt im Griff. Ein Mediziner prophezeit jedoch noch viele weitere Varianten. Die einzige Lösung sieht er in der Impfung.

Der Leiter der Covid-Station der Mainzer Universitätsklinik, Peter Galle, hat vor einer Fokussierung auf die neue Corona-Variante Omikron gewarnt. "Nach Omikron wird es noch Omega und viele weitere Varianten geben. Das wird eine Dauerbeschäftigung in den nächsten Jahren", sagte der Mediziner der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

"Wir müssen mit einer deutlich erhobeneren Stimme als vor eineinhalb Jahren die gesamtgesellschaftliche Verantwortung einfordern." Die klare Botschaft laute: "Es geht nur zu Ende, indem wir langfristig denken – und das geht nur mit Impfen", sagte Galle, der auch Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik ist. "Nach einigen Milliarden Impfungen wissen wir, dass die Impfung sehr, sehr sicher ist."

Ungeimpfte nicht alle "Querdenker"

Galle hat rund 200 Patienten mit oder an Covid-19 sterben sehen. "Darunter waren sehr viele alte Menschen, bei denen der Sterbeprozess nicht unerwartet kam, aber auch Menschen mit Vorerkrankungen, deren Ende durch Covid vorgezogen wurde." Und Ungeimpfte.

"Die meisten ungeimpften Patienten, darunter auch Mitarbeitende, sind aber keine 'Querdenker'", sagte Galle. "Die Impfskeptiker sind oft sehr ängstliche Menschen, die die Impfung als große Last empfinden und Angst davor haben, was mit ihnen danach passiert." Wenn sie sich dann mit dem Coronavirus infizierten, seien sie bekehrt. Es gebe aber auch Einzelfälle, die weiterhin das Virus infrage stellten.

Ärger über "Fehlende soziale Verantwortung"

Diese "fehlende soziale Verantwortung macht mich zunehmend ärgerlich", sagte Galle. "Es müsste nicht sein, dass Operationen verschoben werden und Betten knapp sind, weil sich Menschen nicht impfen lassen."

Betreuer alter Menschen und auch Angehörige müssten in das Therapiekonzept eingebunden werden, berichtete Galle. In Einzelfällen könne dies für Ärzte und Pfleger eine zusätzliche Belastung darstellen – vor allem dann, wenn sich Familienangehörige untereinander nicht einig seien und "teilweise weltfremde Vorstellungen haben, was passieren soll oder nicht". Viele alte Menschen seien nicht mehr geschäftsfähig und hätten daher einen gesetzlichen Betreuer. "Da die meisten Corona-Patienten alt sind, spielt dieser Aspekt eine große Rolle." Dies führe mitunter auf der Station auch zu "harschen Auseinandersetzungen". "Die meisten Menschen sind vernünftig, aber ein Teil ist es nicht."

"Die Pflegekräfte sind überlastet"

Pfleger, Krankenschwestern und Ärzte nehme auch so manches menschliche Schicksal sehr mit. Die Sterbebegleitung der Mutter eines kleinen Kindes oder eines Tumor-Patienten mit Covid-19 beispielsweise. Deshalb sei auf seiner Station auch Supervision für die Beschäftigten eingeführt worden.

Manchmal komme es dennoch zu Überlastungssituationen, etwa als ein Patient unbemerkt starb und bei der Visite tot im Bett lag. "Die Pflegekräfte sind überlastet, ja, und es ist anstrengend, ja", sagte Galle. "Aber nach einer Entlastungsphase sind sie wieder guter Dinge und mit Engagement dabei."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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