Ministerpräsident stürzt in Umfrage ab Söder bei Menschen in NRW doppelt so beliebt wie Laschet
Die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind mit ihrer Regierung unzufrieden. Besonders schlecht kommt dabei Ministerpräsident Armin Laschet weg – auch bei der Frage nach einer möglichen Kanzlerkandidatur.
Das Ansehen von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und seiner schwarz-gelben Landesregierung ist einer Umfrage zufolge in Nordrhein-Westfalen seit Ende Januar drastisch gesunken. Nach der repräsentativen Umfrage im Auftrag des WDR-Magazins Westpol ist aktuell nur noch jeder vierte Wahlberechtigte in NRW mit der Arbeit Laschets zufrieden (26 Prozent, minus 34 Prozentpunkte im Vergleich zum Januar). 69 Prozent (plus 31 Prozentpunkte) sind laut der Infratest dimap-Umfrage unzufrieden. Laut WDR ist das der schlechteste Wert für Laschet seit seiner Wahl zum Ministerpräsidenten.
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Laschet oder Söder als Kanzlerkandidat?
Für Laschet kommen die Umfrageergebnisse zur Unzeit, schließlich rückt eine Entscheidung in der "K-Frage" näher. Tritt der neue CDU-Chef bei der Bundestagswahl im September selbst als Kanzlerkandidat der Union an – oder CSU-Chef Markus Söder? Der bayrische Ministerpräsident genießt in der Bevölkerung derzeit deutlich höhere Beliebtheitswerte.
Das zeigt sich sogar in der NRW-Umfrage: Laschet fällt in seinem eigenen Bundesland weit hinter Söder zurück. 49 Prozent halten demnach Markus Söder für einen guten Kanzlerkandidaten (37 Prozent finden das nicht). Armin Laschet dagegen bewerteten nur 24 Prozent der Befragten als guten Kanzlerkandidaten.
Seit Januar hat sich der Rückhalt für Laschet damit laut WDR fast halbiert (minus 23 Prozentpunkte). Zwei Drittel der Befragten sehen in Laschet demnach keinen guten Kandidaten. Auch bei den Unions-Anhängern in NRW schneidet Söder in der Umfrage mit 68 zu 20 Prozent klar besser ab als Laschet.
Auch für Laschets Landesregierung sehen die Werte kaum besser aus: Nur noch jeder dritte Befragte (33 Prozent, minus 26 Prozentpunkte) ist zufrieden mit der Arbeit der schwarz-gelben Koalition. Fast zwei Drittel der Wahlberechtigten (64 Prozent, plus 23 Prozentpunkte) sind unzufrieden. Das ist nach Angaben des WDR ebenfalls der schlechteste Wert für die Landesregierung in dieser Legislaturperiode.
Sonntagsfrage: CDU verliert, FDP gewinnt
Wäre an diesem Sonntag Landtagswahl, käme die CDU auf 28 Prozent – bei der Landtagswahl 2017 waren es noch 33. Beim letzten NRW-Trend im Auftrag des WDR lag die CDU sogar noch bei 37 Prozent. In der aktuellen Umfrage liegt die CDU nur noch knapp vor den Grünen, die sich mit 26 Prozent (plus 2 Prozentpunkte) laut WDR auf ein neues Allzeithoch im NRW-Trend verbessern.
Die SPD kann laut den Demoskopen von der Schwäche der CDU kaum profitieren. Sie liegt mit 18 Prozent (plus 1 Prozentpunkt) weiter klar hinter den Grünen. Die FDP kann in der Sonntagsfrage mit 11 Prozent deutlich zulegen (plus 3 Prozentpunkte). Für eine schwarz-gelbe Mehrheit im Landtag würde es laut WDR aber nicht mehr reichen.
- Nachrichtagentur dpa
- WDR: "NRW-Trend: Zufriedenheit mit Laschet auf Tiefststand"