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Nordkorea baut wohl größtes Kriegsschiff seiner Geschichte


Satellitenbilder zeigen Fortschritt
Nordkorea baut wohl größtes Kriegsschiff seiner Geschichte

Von t-online
Aktualisiert am 14.04.2025 - 15:59 UhrLesedauer: 2 Min.
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Kim Jong Un (Archivbild): Der nordkoreanische Machthaber investiert viel in das Militär seines Landes. (Quelle: IMAGO/Gavriil Grigorov/imago)
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Bisher besteht Nordkoreas Kriegsflotte vorrangig aus Patrouillenbooten. Künftig soll jedoch eine Fregatte hinzukommen. Satellitenbilder zeigen das Schiff im Bau. Doch Experten zweifeln an seinen Fähigkeiten.

Nordkorea baut aktuellen Satellitenbildern zufolge das größte Kriegsschiff seiner Geschichte. Darüber berichtet der US-Nachrichtensender CNN.

Die Aufnahmen des im Bau befindlichen Schiffs stammen vom 6. April und zeigen einen Baufortschritt, der das bisherige Ausmaß nordkoreanischer Marineprojekte deutlich übersteigt. Die Bilder wurden von den privaten Satellitenfirmen Maxar Technologies und Planet Labs aufgenommen und zeigen die Werft von Nampo an der Westküste des Landes, rund 60 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Pjöngjang.

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Wie die Analysten Joseph Bermudez Jr. und Jennifer Jun vom Center for Strategic and International Studies (CSIS) in dem CNN-Bericht erklären, dürfte es sich bei dem Schiff um eine etwa 140 Meter lange Lenkwaffenfregatte handeln – und damit um das größte je gebaute Kriegsschiff Nordkoreas. Auffällig: Die Fregatte scheint für den Einsatz moderner Waffensysteme wie senkrechten Raketenstartern und Phased-Array-Radaren ausgelegt zu sein. Letztere könnten Ziele deutlich schneller und präziser erfassen als bisherige nordkoreanische Systeme.

Militärexperte haben Zweifel an Fähigkeiten

Trotz solcher Hightech-Elemente bestehen weiterhin Zweifel an Nordkoreas militärischen Fähigkeiten. Der frühere US-Marinekapitän Carl Schuster betonte bei CNN, dass der Bau eines Schiffsrumpfs relativ einfach sei – die eigentliche Herausforderung bestehe jedoch in der Integration von Sensorik, Elektronik und Waffensystemen.

Auch Kim Byung-kee, südkoreanisches Parlamentsmitglied und Mitglied im Geheimdienstausschuss, äußert Zweifel: Nordkorea könne sich weder Betrieb, Personal noch logistische Unterstützung für ein solches Schiff leisten.

Ein Bericht der US-Denkfabrik International Institute for Strategic Studies (IISS) vom Januar 2025 ergänzt diesen Kontext: Das Schiff wurde bereits in nordkoreanischen Staatsmedien im Dezember 2024 gezeigt – mit Kim Jong Un, der es persönlich inspiziert haben soll. Die Bilder belegen laut IISS, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um jenes Schiff handelt, das bereits im Oktober 2024 erstmals durch Satellitenaufnahmen erfasst wurde. Bereits damals waren Größe und Tarnmaßnahmen rund um die Werft auffällig.

Video | Drohne filmt Gefangennahme eines nordkoreanischen Soldaten
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Quelle: t-online

Experten vermuten Machtdemonstration des Kim-Regimes

Laut IISS belegen die neuen Aufnahmen ein Minimum von 100 Metern Länge, mit einem möglichen Endmaß von mehr als 120 Metern. Damit überträfe das Schiff alle bisherigen nordkoreanischen Konstruktionen deutlich. Unklar bleibt, welche Waffen letztlich an Bord sein werden. Hinweise auf ein mögliches vertikales Raketenstartsystem sind vorhanden – auch das wäre eine Premiere für die nordkoreanische Marine.

In Anbetracht der alternden Flotte Nordkoreas, die sich laut IISS aus hunderten kleinen, veralteten Patrouillenbooten zusammensetzt, stellt der Bau eines großen Kriegsschiffs vermutlich weniger eine operative Wende als eine propagandistische Machtdemonstration dar. Dass Nordkorea sich Russland annähert, könnte zudem dabei helfen, technologische Lücken zu schließen – wie ein südkoreanischer Ex-Admiral im Gespräch mit CNN vermutete.

Derzeit ist das Schiff laut CNN-Analysten noch weit von der Einsatzbereitschaft entfernt. Die Aufbauten, Sensoren und Waffensysteme fehlen noch weitgehend. Eine Indienststellung dürfte daher frühestens in einem Jahr erfolgen.

Verwendete Quellen
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