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Corona-Maßnahmen – Spitzen-Politiker warnen: Keine zu schnellen Lockerungen


"Lage bleibt sehr ernst"
Spitzen-Politiker schließen Lockdown-Lockerungen aus

Von reuters, dpa, ds

Aktualisiert am 14.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Maskenkontrolle in Hannover: Vor übereilten Lockerungen warnen Politiker aus SPD und CDU.Vergrößern des BildesMaskenkontrolle in Hannover: Vor übereilten Lockerungen warnen Politiker aus SPD und CDU. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Dynamik der Neuinfektionen verlangsamt sich, dennoch erteilen bereits jetzt Politiker von Union und SPD Lockerungen von Corona-Maßnahmen eine Absage. Sogar Verschärfungen werden erwähnt.

Trotz einer verlangsamten Dynamik bei den registrierten Neuinfektionen warnen führende Koalitionspolitiker vor zu schnellen Lockerungen der Corona-Beschränkungen. "Das lassen die aktuellen Zahlen nicht zu", sagt Saarlands Regierungschef Tobias Hans (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidenten Malu Dreyer sagte der "Rheinischen Post", selbst wenn der Trend der Neuinfektionen in eine positive Richtung gehe, "so bleibt die Lage weiterhin sehr ernst". Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einer zu frühen Lockerung der aktuellen Anti-Corona-Maßnahmen eine klare Absage erteilt.

Bis Ende November gebe es "auf keinen Fall eine Lockerung – das macht überhaupt keinen Sinn", sagte der CSU-Chef am Samstag in einer Rede bei einer Internet-Landesversammlung der bayerischen Jungen Union. Söder schloss weder eine Verlängerung des befristeten Teil-Lockdowns noch eine weitere Verschärfung der Maßnahmen aus. Mit Blick auf neue Bund-Länder-Beratungen am Montag sagte er: "Ob's verlängert werden muss – möglich, wir werden sehen. Ob mehr gemacht werden muss – das wird dann alles entschieden."


Die Kontakte müssten reduziert und die Abstandsregeln eingehalten werden, mahnte Dreyer. Das Robert Koch-Instituts meldete am Samstag 22.461 übermittelte Positivtests binnen eines Tages. Das sind gut 1.000 weniger als bei dem Rekord vom Freitag und auch rund 1.000 weniger als vor einer Woche.

Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen in Deutschland steigt den RKI-Daten zufolge auf 773.556 Fälle. Weitere 178 Menschen starben an oder mit dem Virus, insgesamt sind es nun 12.378. Als genesen gelten rund 493.200 Menschen. Mehr dazu lesen Sie hier.

"Wirkung fällt schwächer aus als berechnet"

CDU-Politiker Hans forderte, bei den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder am Montag müsse kritisch geprüft werden, ob die bislang ergriffenen Maßnahmen ausreichten, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekomme oder ob nachgebessert oder sogar noch verschärft werden müsse. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Ich gehe davon aus, dass wir den Wellenbrecher-Shutdown verlängern müssen, weil die Wirkung schwächer ausfällt als berechnet." Neben den Schulen sei eine zu geringe Beschränkung privater Kontakte wahrscheinliche Ursache. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Bundesregierung hatte erst am Freitag erklärt, dass trotz eines abflachenden Anstiegs der Infektionszahlen von einer Wende noch keine Rede sein könne. Von den Beratungen von Kanzlerin Merkel und den Länder-Regierungschefs sei daher keine Aufweichung der seit dem 2. November verschärften Maßnahmen zu erwarten. Zuletzt rückten die Schulen verstärkt in den Blickpunkt, die laut Regierungssprecher Steffen Seibert "wenn irgend möglich" offen bleiben sollen.

Dreyer lehnte Schulschließungen wie im Frühjahr strikt ab. Lauterbach warnte vor einer Fortsetzung des bisherigen Schulbetriebs, der zu einem hohen Risiko für Kinder, Lehrer, Eltern und Großeltern werde. "Wir erleben eine Verlagerung des Pandemiegeschehens auf das Schulalter. Der Wellenbrecher-Shutdown wird nicht ausreichend funktionieren, wenn wir das, was wir bei den Erwachsenen gewinnen, bei den Kindern wieder verlieren."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters, dpa
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