Steigende Corona-Zahlen Ministerpräsident Kretschmer: "Die zweite Welle ist schon da"
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist zuletzt deutlich gestiegen, das Robert Koch-Institut ist alarmiert. Sachsens Ministerpräsident spricht bereits von einer zweiten Welle – sieht aber auch Grund für Zuversicht.
Die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie hat nach Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer bereits Deutschland erreicht. "Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt. Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post". Die Aufgabe bestehe darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen. "Das klappt erstaunlich gut."
Nach Ansicht Kretschmers kann Deutschland durch sein föderales System viel präziser vorgehen als zentralistisch regierte Länder. Die Ministerpräsidenten könnten abwägen, was gezielt für einzelne Regionen geregelt werden könne.
RKI alarmiert über steigende Fallzahlen
Der deutliche Anstieg der gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen beunruhigt das Robert Koch-Institut (RKI). Am Samstag wurden dem RKI 781 neue Fälle gemeldet, nach 805 am Vortag – und deutlich mehr als in den Vorwochen: "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden", teilte eine RKI-Sprecherin mit.
Kretschmer sieht in der Corona-Pandemie die erste zentrale gemeinsame Krisenerfahrung in Deutschland. "Und das Schöne ist: Die Menschen in Ost und West ticken in dieser Krise gleich." 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gebe es keine Unterschiede. "Corona ist der beste Beweis dafür, dass dieses Land zusammengewachsen ist."
- Nachrichtenagentur dpa