Flüchtling in Deutschland Syrer in Deutschland für Kriegsverbrechen im Bürgerkrieg verurteilt
Im Bürgerkrieg in Syrien hat er zwei Männer gefoltert. Die Taten wurden gefilmt. Nun in Deutschland ist er dafür als Kriegsverbrecher verurteilt worden. Er kämpfte nicht für die Assad-Regierung.
Das Oberlandesgericht Stuttgart hat einen Syrer als Kriegsverbrecher zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, der im Bürgerkrieg zwei Männer gefoltert hat. Sie seien geschlagen und dabei gefilmt und die Filme anschließend weltweit auf YouTube verbreitet worden, sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung. "Die Opfer wurden in besonderer Weise erniedrigt."
Die zwei kurzen Video-Clips waren Anfang 2013 auf der Internetplattform veröffentlicht worden. Sie zeigen, wie der heute 29-Jährige jeweils einen der entkleideten Männer mit einem Seil auspeitscht, teils mit großer Wucht.
Angeklagter soll für Freie Syrische Armee gekämpft haben
Die Taten ereigneten sich laut Anklage zwischen Januar 2012 und Januar 2013. Die Opfer sollen aufseiten der syrischen Regierung von Präsident Baschar al-Assad gekämpft haben. Der Angeklagte soll dagegen der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) angehört haben. Im September 2015 war er als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Seit vergangenem Juni sitzt er in Untersuchungshaft.
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Berücksichtigt wurde beim Strafmaß unter anderem, dass er im Bürgerkrieg selbst Leid erfahren hat, in Deutschland nicht vorbestraft war und als gut integriert galt. Gegen das Urteil kann er Revision einlegen.
- Nachrichtenagentur dpa