Bericht der Bundesanwaltschaft Anis Amri plante offenbar Sprengstoffanschlag
Er tötete auf einem Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen und verletzte Dutzende. Jetzt kommt heraus: Anis Amri hatte einen weiteren Anschlag geplant. Dabei wollte er hochexplosiven Sprengstoff nutzen.
Der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, hat einem Bericht zufolge auch einen Sprengstoffanschlag in Deutschland geplant. Das gehe aus einem Schreiben der Bundesanwaltschaft an das Bundesjustizministerium hervor, berichtete der Berliner "Tagesspiegel" am Donnerstag vorab unter Berufung auf das Dokument. Amri habe die Tat zusammen mit dem Islamisten Clément B. geplant, der derzeit in Frankreich in Haft sitzt und gegen den die Bundesanwaltschaft ermittelt.
Den Ermittlungen zufolge habe dabei der hochexplosive Sprengstoff TATP zum Einsatz kommen, hieß es weiter. Das Anschlagsvorhaben habe bisher nach "Tatort und Tatzeit" nicht konkretisiert werden können. Erkenntnisse über eine Verwicklung B.s in das Attentat auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche hätten sich bislang nicht ergeben.
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Der Tunesier Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz gesteuert und dabei zwölf Menschen getötet. Viele weitere Menschen wurden verletzt. Es war der schwerste islamistische Anschlag, den Deutschland bisher erlebte. Amri flüchtete, nach einer europaweiten Fahndung wurde er vier Tage später in Italien von einem Polizisten erschossen.
- Nachrichtenagentur AFP