Studie des BUND Deutsche Atomkraftwerke sind angeblich nicht sicher
Noch immer laufen in Deutschland sieben Atomkraftwerke. Eine Umweltschutzorganisation sagt jetzt: Sie seien nicht sicher. Große Mängel gebe es vor allem in drei Bereichen.
Die sieben noch laufenden deutschen Atomkraftwerke sind einem Bericht der Umweltschutzorganisation BUND zufolge nicht sicher. "Es ist still geworden um die Atomkraft in Deutschland, aber das Gefährdungsrisiko für die Bevölkerung durch noch laufende Atomkraftwerke hat sich in den letzten Jahren erhöht", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Große Mängel gebe es vor allem beim Hochwasser- und Erdbebenschutz sowie beim Schutz vor Terrorgefahren. Studienautorin Oda Becker verwies auf eine Häufung von Schäden in Reaktorkernen. Dringende Nachrüstungen und Sicherheitsüberprüfungen würden aber ausbleiben – weil die Meiler sowieso spätestens 2022 vom Netz gehen sollen. "Fehler im Reaktorkern werden nur per Zufall gefunden", sagte die Physikerin.
Entsorgung des radioaktiven Mülls weiterhin unklar
"Wirtschaftliche Interessen der Betreiber sind für die Politik wichtiger als die Sicherheit der Bevölkerung", sagte Weiger. Außerdem würden die Kraftwerke in den nächsten Jahren noch etwa 750 Tonnen radioaktiven Müll produzieren, dessen Entsorgung weiter unklar sei. Der BUND fordert daher einen sofortigen Atomausstieg.
Die verbliebenen deutschen Atommeiler sollen nach dem Atomgesetz bis Ende 2022 abgeschaltet werden. Ende 2019 soll zunächst das AKW Philippsburg 2 in Baden-Württemberg vom Netz gehen. 2021 sollen Brokdorf in Schleswig-Holstein, Grohnde in Niedersachsen und Gundremmingen C in Bayern folgen. In Betrieb bleiben bis Ende 2022 das AKW Emsland in Niedersachsen, Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg.
- Studie des BUND
- dpa