"Konnte mich nicht mehr bewegen" Strauß-Tochter Monika Hohlmeier ist schwer krank
Seit Montag liegt die CSU-Politikerin Monika Hohlmeier in der Münchener Uniklinik. Der Zustand der Tochter von Franz Josef Strauß ist stabil, doch die Diagnose wiegt schwer.
Rund sieben Wochen vor der Europawahl hat die CSU-Europaabgeordnete Monika Hohlmeier krankheitsbedingt bis auf Weiteres alle öffentlichen Termine abgesagt. "Nach einer heftigen Virusinfektion wurde bei mir Anfang dieser Woche eine schwerwiegende Autoimmunreaktion festgestellt", teilte Hohlmeier am Donnerstag in einer persönlichen Erklärung mit. Die CSU-Politikerin ist Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß.
Bereits seit einigen Monaten habe sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt. Bei einer Untersuchung im Uniklinikum München sei ihr nun diese Diagnose gestellt worden. "Ich bin völlig überrascht, muss den Befund aber akzeptieren. Ich fühle mich so, als wäre bei mir bei Vollgas der Stecker gezogen worden."
Hohlmeier betonte, sie sei in sehr guter ärztlicher Behandlung. "Mein gesundheitlicher Zustand ist stabil." Die "Bild" hatte als Erstes über ihren Gesundheitszustand berichtet. Demnach soll Hohlmeier noch mindestens bis Dienstag in der Klinik bleiben, seit vergangenem Montag sei sie dort in Behandlung. Sie werde nun zunächst medikamentös eingestellt.
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"Mir bleibt keine andere Wahl"
Sie habe sich bewusst dafür entschieden, ihre Erkrankung öffentlich zu machen, "da die medizinische Behandlung und die Therapie mehrere Wochen in Anspruch nehmen werden". Zudem sagte Hohlmeier alle Termine ab. "Angesichts des medizinischen Befunds bleibt mir – nach sehr sorgfältiger Abwägung und Rücksprache mit meinen Ärzten – keine andere Wahl, bis auf Weiteres alle öffentlichen Termine abzusagen, um den Genesungsprozess nicht zu gefährden." Sie bedauere dies zutiefst, Gesundheit gehe aber vor.
„Einen solchen lebenswichtigen Prozess kann man nicht zwischen Bierzeltauftritten und zig Terminen am Tag machen“, sagte Hohlmeier der "Bild"-Zeitung. "Ich muss meine Ernährung umstellen, Bewegungstherapie machen."
Nach Genesung wieder "voller Einsatz"
Angesichts der anstehenden Europawahl sei der Abwägungsprozess besonders schwierig gewesen. "Die Arbeit für Oberfranken in Europa ist und bleibt für mich eine Herzensangelegenheit", erklärte Hohlmeier und betonte, sie wolle diese nach ihrer Genesung "mit vollem Einsatz fortsetzen".
Laut "Bild" hatte Hohlmeier bereits Mitte der 1990er-Jahre schwere gesundheitliche Probleme. "Damals bekam ich die Autoimmunkrankheit Hashimoto, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt", erklärte die Politikerin der Zeitung. "Ich dachte eigentlich, dass ich die Krankheit im Griff hatte. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde ich mehrfach krank, ich hatte auch bei jeder Corona-Impfung große Probleme."
"Seit Monaten bin ich unendlich müde"
Eine mutmaßliche Corona-Infektion im Juni 2023 habe ihr dann erneut schwer zugesetzt. "Seit Monaten bin ich unendlich müde", sagte Hohlmeier der "Bild". "In den vergangenen Wochen schmeckte mir kein Essen, kein Kaffee, kein Tropfen Alkohol mehr. Ich hätte am liebsten nur geschlafen." Am vergangenen Montag sei ihr Zustand so schlecht geworden, dass die in die Notaufnahme der Uniklinik München geschickt wurde. "Ich konnte mich nicht mehr bewegen, fühlte mich, als hätte mir jemand K.-o.-Tropfen verabreicht."
Hohlmeier, Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, sitzt seit 2009 für die CSU im Europaparlament. Auf der CSU-Liste für die Wahl am 9. Juni steht sie auf Platz 4. Früher war sie Landtagsabgeordnete und Kultusministerin in Bayern.
- Nachrichtenagentur dpa
- bild.de: "Lebensgefahr! 'Die Ärzte sagten: Gesundheit oder Wahlkampf'" (kostenpflichtig)