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Oliver Janich | Philippinen: Verschwörungsideologe wohl festgenommen


Gerüchte um Einsatz auf den Philippinen
Verschwörungsideologe Oliver Janich angeblich festgenommen

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 17.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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Oliver Janich in einem seiner Videos: Seit Jahren droht er aus seiner Wahlheimat Philippinen politischen Gegnern in Deutschland.Vergrößern des Bildes
Oliver Janich in einem seiner Videos: Seit Jahren droht er aus seiner Wahlheimat Philippinen politischen Gegnern in Deutschland. (Quelle: Oliver Janich/YouTube)

Der deutsche Verschwörungsideologe Oliver Janich soll in Handschellen auf den Philippinen abgeführt worden sein. Über die Gründe wird spekuliert.

Seit Jahren verbreitet der deutsche Ex-Journalist und Buchautor Oliver Janich Verschwörungsideologien von den Philippinen aus. Für seine antisemitischen und rassistischen Erzählungen steht er in der Kritik, besondere Aufmerksamkeit erhielten seine vielfachen Gewaltaufrufe, die er über seinen Kanal beim Messengerdienst Telegram verbreitete. Nun heißt es auf eben diesem Kanal, dass Janich festgenommen wurde. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür nicht.

Spekulationen über Abschiebung

Der Mitteilung auf seinem Telegram-Kanal und mehreren Weggefährten zufolge soll Janich von philippinischen Sicherheitskräften in Handschellen abgeführt worden sein. Über die Gründe dafür wurde lediglich spekuliert. Bei einer eilig von Mitstreitern auf der rechten Plattform Gettr einberufenen Videokonferenz wurde angedeutet, ein Auslieferungsgesuch der deutschen Behörden könne der Anlass gewesen sein. Spekuliert wird aber auch, es gehe um strafrechtliche Vorwürfe auf den Philippinen selbst, die zur Abschiebung führen könnten.

Ob eine Auslieferung oder Abschiebung aber tatsächlich ansteht, ist vollkommen unklar. Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte t-online lediglich, dass sie gegen Janich wegen des Verdachts der Beleidigung und der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten ermittelt.

"Es besteht der Tatverdacht, dass der Beschuldigte im Jahr 2020 bzw. 2021 – jeweils öffentlich über Telegram – eine andere Person beleidigte, dazu aufrief, die Exekution einer prominenten Person durchzuführen und die Tötung damaliger Regierungsmitglieder von Bund und Ländern in der Bundesrepublik Deutschland forderte", schrieb eine Sprecherin auf Anfrage. Der "Spiegel" berichtete, die philippinischen Behörden ermittelten darüber hinaus wegen des Verdachts einer Straftat gegen Janich.

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Janich gilt in Kreisen deutscher Verschwörungsideologen, "Querdenker" und QAnon-Gläubiger als einflussreicher Influencer. Allein bei Telegram folgen 150.000 Abonnenten seinen Verlautbarungen. Der bayerische Verfassungsschutz stuft ihn als rechtsextrem ein. Immer wieder forderte er für seine politischen Gegner sowie Vertreter des deutschen Staats Militärtribunale und Exekutionen. Das Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) dokumentierte Dutzende Fälle.

Der mit Janich befreundete Verschwörungsideologe Oliver Flesch präsentierte am Nachmittag bei Gettr einen anonymen Augenzeugen im Videointerview, bei dem es sich um einen Freund und Nachbarn von Janich handeln soll. Er berichtete von einem Polizeieinsatz mit Dutzenden bewaffneten Sicherheitskräften. Eine offizielle Bestätigung für ein Rechtshilfeersuchen durch deutsche Behörden, den Polizeieinsatz auf den Philippinen und Janichs Verhaftung erhielt t-online bislang nicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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