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US-Wahl 2020: Auszählung läuft noch – doch Joe Biden wird Präsident


US-Wahl 2020
Biden wird Präsident - Ergebnisse für alle Staaten verkündet

Von t-online, ds, pdi, dru

Aktualisiert am 13.11.2020Lesedauer: 4 Min.
Joe und Jill Biden: Der frühere US-Vizepräsident liegt vor Amtsinhaber Donald Trump.Vergrößern des Bildes
Joe und Jill Biden: Der frühere US-Vizepräsident liegt vor Amtsinhaber Donald Trump. (Quelle: Paul Sancya/ap)

Joe Biden hat die US-Wahl 2020 für sich entschieden. Mit Georgia und North Carolina gibt es nun auch aus den letzten zwei Staaten Resultate. Das sind die Ergebnisse im Rennen ums Weiße Haus.

Der Demokrat Joe Biden hat nach Auszählung fast aller Stimmen das Rennen ums Weiße Haus für sich entschieden. Schon am vergangenen Samstag sicherte er sich die 20 Wahlleute aus Pennsylvania und knackte damit die Marke von 270 Wahlleuten, die für den Sieg nötig sind. Bis zuletzt verlief die Auszählung äußerst spannend. Das ist der aktuelle Stand der Auszählung:

Präsidentenwahl Kombination Wahlmänner und Staaten als Karte; width: 100%; height: 750px; border: 0;

Pennsylvania (20 Wahlleute): Biden sichert sich den Sieg

Joe Biden hatte erst am vergangenen Freitag die Führung in Pennsylvania übernommen. Seither baute er seinen Vorsprung auf Donald Trump immer weiter aus – vor allem Dank der Stimmen aus den Ballungszentren des Bundesstaates wie Philadelphia und Pittsburgh. Gegen Samstagmittag am letzten Wochenende legten sich die US-Medien in ihren Erhebungen fest: Biden hat Pennsylvania und damit die US-Wahl gewonnen.

Nevada (6 Wahlleute): Biden uneinholbar

Der 77-jährige Biden hat sich nach übereinstimmenden Vorhersagen der Nachrichtenagentur AP und des TV-Senders Fox auch den Sieg im Bundesstaat Nevada gesichert. Das bringt ihm sechs weitere Wahlleute ein und verbessert nochmals seine Position im absehbaren juristischen Kampf gegen den Amtsinhaber Trump um das Wahlergebnis.

Georgia (16 Wahlleute): Biden gewinnt knapp vor Trump

Nach Angaben der Sender CNN und ABC vom Freitag gewinnt Biden auch den konservativ geprägten Südstaat und sichert sich damit landesweit eine klare Mehrheit von insgesamt 306 Wahlleuten.

Zwar begann am Freitag in Georgia wegen des engen Wahlausgangs eine Neuauszählung aller Stimmzettel; Biden hat aber mehr als 14.000 Stimmen Vorsprung. Es gilt als nahezu ausgeschlossen, dass sich das bei einer Neuauszählung grundlegend verändert. In Georgia hatte zuletzt 1992 mit Bill Clinton ein Präsidentschaftskandidat der Demokraten gewonnen.

North Carolina (15 Wahlleute): Knapper Vorsprung für Trump

In North Carolina gewinnt laut den US-Medien Trump mit über einem Prozent Vorsprung vor Biden. Er sichert sich so die 15 Wahlleute des Bundesstaates.

Arizona (11 Wahlleute): US-Medien sehen Biden als sicheren Sieger

Die Nachrichtenagentur AP und der TV-Senders Fox News sehen nach Berechnungen einen Biden-Sieg im Bundesstaat Arizona als sicher an. Zuletzt konnte Trump in dem wichtigen Staat aber aufholen. Bidens Vorsprung betrug nur noch weniger als 20.000 Stimmen – es waren mal über 50.000. Der Staat stellt elf Wahlleute.

Alaska (3 Wahlleute): Sichere Bank für Amtsinhaber Trump

In Alaska gewinnt Trump den US-Medien zufolge deutlich. Er kommt hier laut CNN auf einen Vorsprung von über zehn Prozent. Drei Wahlleute vergibt der Staat.

Auch in diesen Staaten ist die Wahl bereits entschieden

Diese US-Bundesstaaten hat Trump sicher (in Klammern die Anzahl der Wahlleute pro Bundesstaat): Texas (38), Florida (29), Indiana (11), Iowa (6), South Carolina (9), Oklahoma (7), Alabama (9), Missouri (10), Arkansas (6), Ohio (18), West Virginia (5), Tennessee (11), Mississippi (6), Kentucky (8), Louisiana (8) Wyoming (3), North Dakota (3), South Dakota (3), Nebraska (4), Kansas (6), Utah (6), Idaho (4), Alaska (3), und Montana (3).

Insgesamt 213 Wahlleute.

Diese US-Bundesstaaten hat Biden sicher: New Mexiko (5), Hawaii (4), New York (29), Kalifornien (55), Washington (12), Minnesota (10), Maine (3), Oregon (7), Vermont (3), Delaware (3), Maryland (10), Virginia (13), Massachusetts (11), Connecticut (7), New Jersey (14), Illinois (20), Rhode Island (4), New Hampshire (4), Nebraska (1), Colorado (9), Michigan (16), Wisconsin (10) und die Bundeshauptstadt Washington D.C.(3).

Insgesamt 253 Wahlleute.

Der Präsident wird in den USA nicht direkt vom Volk gewählt, sondern durch 538 Wahlmänner und -frauen. Davon stellt jeder Bundesstaat nach Bevölkerungsgröße eine bestimmte Anzahl. Der Kandidat mit den meisten Wählerstimmen im Bundesstaat verbucht grundsätzlich sämtliche Wahlleute des Staates für sich. Ausnahme: In Maine und Nebraska werden die Stimmen der Wahlleute nach Mehrheiten in den Wahlbezirken aufgeteilt. Der Gesamtsieger des Staates erhält zwei weitere Stimmen. In Maine gewann Trump so einen zusätzlichen Wahlmann, Biden wiederum einen in Nebraska.

Demokraten oder Republikaner – wer erringt die Mehrheit im Kongress?

Am 3. November wurde nicht nur der US-Präsident gewählt, sondern auch das gesamte Repräsentantenhaus und Teile des Senats. Im Repräsentantenhaus konnten die Demokraten ihre Mehrheit verteidigen. Sie hielten bisher 232 der 435 Sitze in der Kongress-Kammer, die bei der Wahl komplett zur Abstimmung stand.

Das sind die aktuellen Hochrechnungen zum Rennen um das Repräsentantenhaus:

Die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses vertreten jeweils einen Wahlbezirk und werden alle zwei Jahre direkt gewählt. Die dargestellte Umfrage gibt die Tendenzen in den Wahlbezirken wieder.

Kampf um den Senat entscheidet sich offenbar erst im Januar

Über die Mehrheit im US-Senat für die kommenden zwei Jahre werden voraussichtlich erst zwei Stichwahlen im Bundesstaat Georgia Anfang Januar entscheiden. Auch der republikanische Senator David Purdue und sein demokratischer Herausforderer Jon Ossoff konnten ihre Rennen nicht im ersten Wahlgang entscheiden, wie die Nachrichtenagentur AP in der Nacht zum Samstag auf Grundlage von Stimmauszählungen und Wählerbefragungen meldete.

Neben den zwei Stichwahlen in Georgia stehen noch die Ergebnisse zu zwei Sitzen in Alaska und North Carolina aus – dort führen aber die bisherigen republikanischen Senatoren. Wenn die Rennen zu ihren Gunsten ausgehen, würden die Republikaner auf 50 Sitze vorrücken.

Hier sind die aktuellen Hochrechnungen:

Der Senat besteht aus 100 Senatoren. Jeder Bundesstaat ist mit zwei Sitzen vertreten. In den Bundesstaaten, die ein Mandat zu vergeben haben, wird darüber per Mehrheitswahl entschieden. Die dargestellten Umfragewerte geben die Tendenzen in den Bundesstaaten wieder.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, AFP
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