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Donald Trump: Die militärische Machtdemonstration vom US-Präsidenten


Unabhängigkeitstag in Washington
Trumps militärische Machtdemonstration

Von dpa, afp, jmt, aj

Aktualisiert am 05.07.2019Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Donald Trump: In Washington feierten zehntausende Menschen den Unabhängigkeitstag.Vergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump: In Washington feierten zehntausende Menschen den Unabhängigkeitstag. (Quelle: Carolyn Kaster/ap)

Hubschrauber, Panzer, Kampfflugzeuge: In der US-Hauptstadt ist die große Militärshow zum Unabhängigkeitstag gestiegen. Das umstrittene Prestige-Projekt des Präsidenten sorgte schon im Voraus für Aufruhr.

US-Präsident Donald Trump hat die Feiern zum Unabhängigkeitstag in Washington für eine umstrittene militärische Machtdemonstration genutzt und die Nation zur Einheit aufgerufen. Trump trat am Donnerstagabend (Ortszeit) auf einer von zwei Panzern flankierten Bühne am Lincoln Memorial in der US-Hauptstadt auf.

"Mit dieser sehr besonderen Ehrenbezeugung für Amerika kommen wir heute als eine Nation zusammen", sagte er. "Wir feiern unsere Geschichte, unser Volk und die Helden, die stolz unsere Flagge verteidigen – die tapferen Männer und Frauen des Militärs der Vereinigten Staaten."

Trump sprach hinter schusssicherem Glas vor Zehntausenden Menschen auf der National Mall im Zentrum von Washington. t-online.de-Korrespondent Fabian Reinbold, der die Veranstaltung vor Ort verfolgt hat, berichtet, dass Trumps Show bei seinen Anhängern gut angekommen sei. "Trotz des anhaltenden Regens in Washington waren die Reihen im Publikum gut gefüllt. Trumps einstündige Rede war konventionell gehalten: Er verkniff sich Seitenhiebe auf seine Gegner und gab sich staatstragend. Die Militärshow hat seine Anhänger vor Ort sichtlich beeindruckt."

Kritiker warfen dem US-Präsidenten vor, die Feierlichkeiten zu politisieren und zu militarisieren. Zum Auftakt seines Auftritts ließ Trump eine der beiden Boeing 747 über Washington fliegen, die zur "Air Force One" werden, wenn der Präsident an Bord ist. Es folgten Überflüge von zahlreichen Hubschraubern und Kampfflugzeugen, darunter auch einem B2-Tarnkappenbomber, während Trump die einzelnen Teilstreitkräfte der USA würdigte. Auf der National Mall waren mehrere Panzer ausgestellt.

Der Präsident nannte die US-Truppen "die besten Soldaten auf der Erde" und rief junge Amerikaner dazu auf, sich den Streitkräften anzuschließen. In seiner von Patriotismus getragenen Rede sagte Trump: "Wir werden nie vergessen, dass wir Amerikaner sind und dass die Zukunft uns gehört." Der US-Präsident fügte hinzu: "Wir sind ein Volk, das einen Traum und ein großartiges Schicksal verfolgt. Wir alle teilen dieselben Helden, dasselbe Zuhause, dasselbe Herz, und wir sind alle von demselben allmächtigen Gott geschaffen worden."

Umstrittener Auftritt

Eigentlich halten sich US-Präsidenten am 4. Juli traditionell zurück, viele von Trumps Vorgängern verließen sogar die Stadt. Laut "Washington Post" war der letzte Präsident, der an diesem Tag eine Rede hielt, Harry S. Truman – während des Korea-Kriegs vor über 60 Jahren. Kritiker werfen Trump deswegen vor, er instrumentalisiere den Feiertag für Eigenwerbung und Parteipolitik.

Mehrere Politiker der Demokraten monierten, Trump wolle sich mit dem Spektakel auf Kosten der Steuerzahler in Szene setzen. Senator Chuck Schumer bezeichnete die Feierlichkeiten auf Twitter als "verzweifelten Schrei nach Aufmerksamkeit". Hillary Clinton erklärte, ein Präsident der Vereinigten Staaten sollte es nicht nötig haben, seinen Patriotismus auf diese Weise zu demonstrieren.

Auch Aktivisten waren unter den Schaulustigen der Parade – sie ließen einen Überdimensionalen Baby-Trump-Balloon fliegen, der für viel Aufmerksamkeit sorgte. Ihr Vorwurf: Die hohen Kosten der Militär-Show und die parteipolitische Instrumentalisierung des Nationalfeiertags. Trump selbst zeigte sich von all dem unbeirrt. Er hatte das Spektakel schon im Vorfeld in den höchsten Tönen gepriesen. Die Kosten seien sehr gering im Vergleich zu dem, was es wert sei, schrieb er nun auf Twitter.

Bereits im Februar hatte er angekündigt, die Feier werde "eine der größten Zusammenkünfte in der Geschichte Washingtons" werden – inklusive "einer Ansprache Ihres Lieblingspräsidenten, mir". Die Gesamtkosten sind bislang nicht bekannt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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