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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Parade zum Nationalfeiertag Trumps große Militär-Show erzürnt Washington
Donald Trump will den US-Nationalfeiertag am 4. Juli neu erfinden – mit einer riesigen Militärshow mitten in Washington. Das wird teuer und sorgt für großen Ärger.
In der Mittagssonne rollen die ersten Panzer vor das große Denkmal Abraham Lincolns. Ein Dutzend Soldaten lässt erst das Exemplar des Kampffahrzeug Bradley vom Tieflader. Hier auf der "National Mall", dem Herzen Washingtons, herrscht den ganzen Mittwoch über Hektik.
Mit Hochdruck soll die neueste große Idee Donald Trumps umgesetzt werden.
Trump will den amerikanischen Unabhängigkeitstag am heutigen 4. Juli auf neue Art und Weise feiern. Er selbst wird beim "Salute to America" vor dem Lincoln Memorial eine Ansprache halten und will dabei von reichlich Militär eingerahmt sein.
Nicht nur Generäle sollen an seiner Seite stehen und Panzer um das Lincoln Memorial drapiert werden, Trump will auch in der Luft die große Show: Kampfjets, ein Tarnkappenbomber sollen ihn überfliegen, selbst einer der "Air Force One"-Jumbojets soll über die Veranstaltung dröhnen.
Militär sieht sich instrumentalisiert
Trumps Pläne kamen in letzter Minute und sie sind allesamt hochumstritten. Das Militär sieht sich instrumentalisiert, die Hauptstadt lehnt die Umgestaltung der beliebten landesweit größten Feier zum 4. Juli ab. Und die Opposition wettert gegen eine parteipolitische Instrumentalisierung des Nationalfeiertags.
Nicht ganz zu Unrecht: Denn es ist Trumps republikanische Partei, die "VIP"-Tickets nah zur Trumps Bühne an politische Freunde verteilt. Das Volk kann mit etwas Abstand auf dem Rasen der "National Mall" zusehen.
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Rund um die Veranstaltung sind zahlreiche Proteste geplant.
Vertreter des Militärs fühlen sich laut einem Bericht der "New York Times" durch Trump politisiert. Dazu kommen die praktischen Herausforderungen. Das Pentagon erfuhr erst vor wenigen Tagen, dass Panzer herangeschafft werden sollten. Man schickte per Bahn ein paar Exemplare aus dem fernen Bundesstaat Georgia.
Die Hauptstadt Washington war seit Wochen aus praktischen Erwägungen streng gegen Trumps Pläne – man fürchtete etwa die hohen Kosten, die das Spektakel verursachen könnte, und Bodenschäden durch das Auffahren gepanzerter Fahrzeuge. Der Boden rund ums Denkmal Lincolns gilt nicht als stabil.
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Bisher fand in Washington bereits die größte Feier der Nation statt. Mit bombastischem Feuerwerk über der "National Mall" und einem Konzert vor dem Kapitol, aber stets frei von Parteipolitik. Hunderttausende schauen dabei zu.
"Größtes Feuerwerk, das Washington je gesehen hat"
Selbst bei der Knallerei will Trump noch einen draufsetzen. Er versprach nicht weniger als "das größte Feuerwerk, das Washington je gesehen" habe.
Trump will seit langem eine Militärparade in Washington abhalten. Seit einem Besuch des großen Aufmarsches beim französischen Nationalfeiertag vor zwei Jahren brachte er die Idee immer wieder vor. Er wollte bereits im vergangenen November zum Veteranenfeiertag eine ähnliche Parade abhalten lassen. Damals konnte ihm das Pentagon das ausreden. Die Kosten hätten sich offenbar auf mehr als 90 Millionen Dollar belaufen.
Nun bekommt Trump eine abgespeckte Version am 4. Juli. Wie hoch die Kosten dafür ausfallen, ist noch völlig unklar.
Die Behörde der Nationalparks, auf deren Gelände die Veranstaltung stattfindet, hat schon einmal 2,5 Millionen Dollar beiseite gelegt. Die Hauptstadt Washington fürchtet noch weitere Kosten für Sicherheitsmaßnahmen und mögliche Schäden, etwa durch die Kettenfahrzeuge.
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Trump musste bereits beschwichtigen, die Summen könnten aus dem Ruder laufen. Er tat dies per Tweet mit dieser interessanten Rechnung: "Uns gehören die Flugzeuge, wir haben die Piloten, der Flughafen (Andrews) ist gleich nebenan, alles, was wir brauchen, ist der Treibstoff. Uns gehören die Panzer und alles."
Die Feier, so Trump, werde viel weniger kosten, als sie wert sei.
- Eigene Recherchen
- New York Times: Trump’s July 4 Celebration Unsettles Military (engl.)
- Nachrichtenagentur dpa