Mueller-Report Zahlreiche Kontakte zwischen Trump-Team und Moskau
US-Sonderermittler Mueller hat diverse Kontakte zwischen dem Wahlkampflager von Trump und Vertretern Russlands identifiziert. Die Beweise reichten jedoch nicht für den Nachweis einer Straftat aus.
Kontakte zwischen dem Team von Donald Trump und Russland gab es. Sonderermittler Robert Mueller beschreibt mehrere Verbindungen in seinem in Teilen geschwärzten Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Russisches Interesse an Trump schon 2015
Darin heißt es, die Beweise seien nicht ausreichend gewesen, um nachzuweisen, dass jemand aus Trumps Wahlkampfteam sich mit russischen Regierungsvertretern bei der mutmaßlichen Einmischung Moskaus in den Wahlkampf zusammengetan habe.
Mueller legt dar, dass Personen mit Verbindungen zur russischen Regierung sich schon im Sommer 2015 für Trump als Kandidaten der Republikaner interessiert hätten.
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Der Sonderermittler beschreibt ausführlich mehrere Kontakte – etwa zwischen Trumps Wahlkampfmanager Paul Manafort und dessen langjährigem Geschäftspartner Konstantin Kilimnik, der Verbindungen zum russischen Geheimdienst haben soll. Bei einem Treffen im August 2016 zwischen den beiden sei es um einen Friedensplan für die Ukraine gegangen.
Manafort habe bei seiner Aussage vor dem Sonderermittler eingeräumt, dass dieser Friedensplan eine Hintertür für Russland gewesen sei, Teile der Ostukraine kontrollieren zu können. Manafort habe Kilimnik außerdem vor und nach dem Treffen mit internen Umfragedaten versorgt, heißt es in dem Bericht weiter.
Trumps Mitarbeiter widersetzen sich seinen Anweisungen
Trump soll zudem mit mehreren Versuchen gescheitert sein, Einfluss auf die Russland-Untersuchungen von Mueller zu nehmen. Hintergrund sei Widerstand aus seinem Umfeld gewesen, Anweisungen dazu auszuführen. "Die Versuche des Präsidenten, die Ermittlungen zu beeinflussen, waren überwiegend erfolglos, vor allem weil Personen aus dem Umfeld des Präsidenten sich weigerten, Anweisungen auszuführen oder seinen Aufforderung zu folgen", schreibt Muellers Team in dem Bericht.
In dem mehr als 400 Seiten langen Abschlussbericht listet Muellers Team diverse Einflussversuche Trumps mit Blick auf die Russland-Untersuchungen auf. So habe der Präsident nach Muellers Ernennung als Sonderermittler zum Beispiel mehrfach versucht, dessen Abzug zu erzwingen. Mitte Juni 2017 etwa habe Trump seinen damaligen Rechtsbeistand Donald McGahn zu Hause angerufen und ihm gesagt, er möge wiederum den Justizminister anrufen und diesem sagen, dass Mueller in einem Interessenkonflikt stehe und deshalb abgelöst werden müsse. McGahn sei der Anweisung nicht gefolgt.
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Als die Episode mit McGahn 2018 in einem Medienbericht öffentlich wurde, habe Trump intern Druck gemacht, McGahn müsse die Unterhaltung öffentlich bestreiten, heißt es weiter in Muellers Bericht. Der Präsident habe sowohl über Mitarbeiter als auch über ein direktes Gespräch versucht, McGahn dazu zu drängen – jedoch ohne Erfolg.
- Nachrichtenagentur dpa