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Robert Mueller: Der komplette Bericht zu Trumps Russland-Affäre


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Ergebnisse der Mueller-Ermittlungen
Hier lesen Sie den kompletten Bericht zu Trumps Russland-Affäre


Aktualisiert am 19.04.2019Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump und Robert Mueller: Der Sonderermittler hat den US-Präsidenten in seinem Bericht nicht komplett entlastet.Vergrößern des Bildes
Donald Trump und Robert Mueller: Der Sonderermittler hat den US-Präsidenten in seinem Bericht nicht komplett entlastet. (Quelle: Tom Brenner/Win McNamee/getty-images-bilder)

Bisher gab es nur eine kurze Zusammenfassung des Berichts zur Russland-Affäre um den US-Präsidenten. Bei t-online.de können sie nun das Original lesen.

Das Interesse ist gewaltig, die Spannung hoch: Nach fast zweijährigen Untersuchungen werden die Erkenntnisse von Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-Affäre um US-Präsident Donald Trump erstmals öffentlich. US-Justizminister William Barr stellt das gesamte Dokument zur Verfügung – allerdings mit umfangreichen Schwärzungen.

Bei den Schwärzungen geht es nach Angaben des Justizministers etwa um Zeugenaussagen, Geheimdiensterkenntnisse, Informationen im Zusammenhang mit laufenden Ermittlungen sowie um Informationen über nicht beschuldigte Menschen. Kritiker befürchten, dass Barr den US-Präsidenten mit den Schwärzungen vor unliebsamen Enthüllungen schützen will.

Anscheinend ist der Server des US-Justizministeriums zeitweilig überlastet. Es kann zu Problemen und Verzögerungen beim Download des Berichts kommen.

Mueller hatte fast zwei Jahre lang untersucht, ob das Wahlkampflager von Trump Geheimabsprachen mit Vertretern Russlands traf und ob Trump die Justiz behinderte. Barr hatte dem Kongress am 24. März eine eigene nur vierseitige Zusammenfassung des laut Medienberichten fast 400 Seiten umfassenden Mueller-Berichts zukommen lassen. Trump sah sich durch diese Zusammenfassung seines Ministers in allen Punkten entlastet.

Trump-Kritiker bewerteten die kurze Zusammenfassung hingegen anders. In Medienberichten hieß es, einige Ermittler aus Muellers Team seien der Meinung, dass Barr die Ergebnisse der Untersuchung nicht adäquat wiedergegeben habe – und dass diese für Trump problematischer seien, als der Minister es darstelle


Nun liegt der Bericht also vor, doch wie soll man mit den rund 400 Seiten umgehen? Um einen ersten Eindruck über die Brisanz des Dokuments zu erhalten, können Journalisten, Analysten und alle anderen Interessierten nach folgenden Stichwörtern suchen:

  • "Collusion" (verschwörerische Absprache): Immer wieder wurde der Begriff "collusion" (Geheimabsprache) im Zusammenhang mit den Russland-Ermittlungen verwendet – vor allem von Trump selbst. "Collusion" ist jedoch kein juristischer Begriff. Es ist also höchst unwahrscheinlich, dass das Wort im Mueller-Bericht vorkommt. Wenn, wohl höchstens als Zitat.
  • "Obstruction" (Behinderung): Ein weiterer zentraler Bestandteil der Untersuchung war, ob Trump die Justiz behindert hat ("obstruction of justice"). Mueller soll sich dazu nicht eindeutig äußern, sondern Indizien dafür und dagegen vorlegen. Barr ist der Meinung, dem Präsidenten sei auch in diesem Punkt kein strafrechtlicher Vorwurf zu machen.
  • "Junior" (für Trumps Sohn Donald Jr.): Donald Trump Jr. stand bisher nicht im Fokus der Berichterstattungen über den Mueller-Report. Das könnte sich mit der Veröffentlichungen des Berichts ändern. Es könnte sein, dass Mueller nicht genug Beweise für eine Anhörung oder gar Anklage gefunden hat – oder dass er doch etwas gefunden hat, die weitere Strafverfolgung aber an eine andere Stelle überwiesen hat.
  • "McGahn": Don McGahn ist so etwas wie das Schreckgespenst für Trump. Der ehemalige Rechtsberater im Weißen Haus soll umfassend mit dem Mueller-Team kooperiert haben. Er könnte hochbrisante Interna verraten haben. Die "New York Times" berichtete zum Beispiel, dass Trump den Berater angewiesen habe, Mueller zu feuern. McGahn weigerte sich das zu tun. Trump dagegen behauptet, er habe diese Anweisung nie gegeben.
  • "Defer" (weiterleiten, delegieren): Es könnte sein, dass Mueller zwar keine Beweise dafür gefunden hat, dass Trump und sein Umfeld im Wahlkampf die Hilfe der Russen in Anspruch nahmen oder dass Trump die Justiz behindert hat – dass er aber vorschlägt diese Vorwürfe weiter untersuchen zu lassen: zum Beispiel vom Kongress.
  • "Crime" (Verbrechen): Die gesamte Mueller-Untersuchung drehte sich darum, ob man Trump eine Straftat nachweisen kann. Von daher ist es sicher interessant nach dem Begriff "crime" im Dokument zu suchen.
  • "Exonerate" (entlasten): Nach der Vorlage des Mueller-Berichts twitterte Trump sofort von einer vollständigen und totalen Entlastung ("total and complete exoneration"). Es ist hochinteressant, ob Mueller an irgendeiner Stelle in seinem Bericht wirklich von Entlastung spricht.

Wenig sinnvoll ist es, nach Begriffen wie "Russia", "Trump" oder "Republicans" zu suchen, denn die Ergebnisse dürften in die Tausende, wenn nicht Zehntausende gehen.

Muellers Ermittlungen führten zu über 30 Anklagen

Auch wenn sich der US-Präsident vollständig entlastet sieht: Muellers Ermittlungen haben zu mehr als 30 Anklagen geführt. Darunter sind sechs Personen aus Trumps Umfeld – etwa sein früherer Wahlkampfchef Paul Manafort, sein Ex-Berater George Papadopoulos und sein langjähriger Weggefährte Roger Stone.

Es könnte also sein, dass die Details des Mueller-Reports für Trump äußerst unangenehm werden.

Washington-Korrespondent Fabian Reinbold hat den Mueller-Report für t-online.de ausführlich analysiert.

Verwendete Quellen
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