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Michael Cohen im Visier: Ermittler verfolgten Telefonate von Donald Trumps Anwalt


Michael Cohen im Visier
Ermittler verfolgten Telefonate von Trumps Anwalt

Von afp
Aktualisiert am 04.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Michael Cohen: US-Behörden sollen Telefonverbindungen von Trumps Anwalt mitverfolgt haben.Vergrößern des Bildes
Michael Cohen: US-Behörden sollen Telefonverbindungen von Trumps Anwalt mitverfolgt haben. (Quelle: Seth Wenig/ap-bilder)
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US-Behörden haben offenbar die Telefonverbindungen von Donald Trumps Anwalt Michael Cohen mitverfolgt. Über welchen Zeitraum die Aktion lief, ist nicht bekannt.

Die Telefonverbindungen des persönlichen Anwalts von US-Präsident Donald Trump sind laut einem Medienbericht von US-Ermittlern über einen längeren Zeitraum hinweg verfolgt worden. Es sei festgestellt worden, wer mit wem gesprochen habe, sagte ein mit dem Bericht befasster NBC-Reporter dem Nachrichtensender MSNBC. Den Inhalt der Gespräche hätten die Ermittler nicht abhören können. Damit korrigierte er einen ersten Bericht seines TV-Senders NBC News, wonach auch Anrufe belauscht worden seien.

Gegen Cohen laufen strafrechtliche Ermittlungen wegen mutmaßlicher illegaler Geschäftspraktiken. Vor dreieinhalb Wochen durchsuchten Beamte der Bundespolizei FBI seine Büro- und Privaträume in New York. Dabei beschlagnahmten sie Tausende Dokumente und Daten sowie 16 Handys.

Trumps Anwälte rieten, Kontakt zu Cohen abzubrechen

Laut NBC News ist unklar, über welchen Zeitraum sich die Aktion auf Cohen erstreckte. Seine Telefonverbindungen sollen demnach jedoch in den Wochen vor den Durchsuchungen abgehört worden sein. Nach der Razzia sei Trump von anderen seiner Anwälte geraten worden, nicht mehr mit Cohen zu sprechen, zitierte der Sender einen Insider.

Ein Teil der bei Cohen beschlagnahmten Unterlagen soll sich laut Medienberichten auf ein Schweigegeld von 130.000 Dollar beziehen, das Cohen wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl im November 2016 an die Pornodarstellerin Stormy Daniels gezahlt hatte. Daniels verpflichtete sich im Gegenzug damals dazu, nicht über eine angebliche Affäre mit Trump auszupacken.

Cohen hatte im vergangenen Februar angegeben, das Geld aus eigener Tasche gezahlt zu haben. Die Zahlung ist deshalb brisant, weil es sich um eine illegale Wahlkampfhilfe gehandelt haben könnte – die Zahlung lag über der für Wahlkampfspenden geltenden Obergrenze und wurde nicht bei der Wahlaufsichtsbehörde deklariert.

Trump gibt zu, Cohen 130.000 Dollar gezahlt zu haben

Trump rückte am Donnerstag von früheren Aussagen ab und erklärte, er habe Cohen die Zahlung zurückerstattet. Damit wollte der Präsident den Vorwurf der illegalen Wahlkampfspende entkräften. Noch vor Kurzem hatte Trump gesagt, er habe nichts von der 130.000-Dollar-Zahlung gewusst.

Der NBC-News-Bericht über den Lauschangriff auf Cohen schürt Spekulationen, dass die Ermittler bei dem Anwalt zahlreiche potenziell brisante Informationen über Trump gefunden haben könnten. Der Jurist arbeitet seit rund zwölf Jahren für Trump. Er wird häufig als dessen "Ausputzer" bezeichnet, weil er hinter den Kulissen für seinen Chef viele unangenehme Angelegenheiten bereinigt haben soll.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels berichteten wir unter Bezug auf den Beitrag von NBC News, dass US-Behörden offenbar auch Gespräche belauscht hätten. Das hat ein Reporter des Senders inzwischen korrigiert: Es sei nur verfolgt worden, wer mit wem gesprochen habe.

Verwendete Quellen
  • AFP, Reuters
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