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Thomas Crooks: Mitschüler berichten von Mobbing gegen Trump-Attentäter


Mitschüler des Trump-Attentäters
"Er wurde so sehr gemobbt"

Von afp, lim

Aktualisiert am 15.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Foto von Thomas Matthew Crooks aus dem Jahrbuch seiner Highschool im Jahr 2020.Vergrößern des BildesFoto von Thomas Matthew Crooks aus dem Jahrbuch seiner Highschool im Jahr 2020. (Quelle: Aaron Josefczyk/Reuters)

Neue Erkenntnisse zum Trump-Attentäter: Thomas Matthew Crooks soll laut seinen Mitschülern ein "stiller Typ" gewesen sein. Sie erzählen, dass er von anderen gehänselt worden sei.

Die Schüsse während einer Wahlkampfveranstaltung von Ex-US-Präsident Donald Trump im Bundesstaat Pennsylvania haben über die Grenzen der USA hinaus Erschütterung ausgelöst. Trump überlebte den Anschlag am Samstag (Ortszeit) in Butler um Haaresbreite, er wurde leicht am Ohr verletzt. Ein Zuschauer, ein 50-jähriger Feuerwehrmann und Familienvater, starb und zwei weitere Männer im Publikum wurden schwer verletzt.

Der mutmaßliche Schütze, der vom Dach eines nahegelegenen Gebäudes mehrere Schüsse abgegeben hatte, wurde von Beamten des Secret Service erschossen. Die US-Bundespolizei FBI identifizierte ihn als den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Bethel Park in Pennsylvania.

Video | Aufnahmen zeigen Attentäter auf dem Dach
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Quelle: t-online

Stiller Typ

Ein Führerscheinbild von Crooks zeigt ihn als jungen Mann mit seitlich gescheiteltem, dunkelblondem Haar, Brille und ein paar Pickeln im Gesicht. Crooks' frühere Klassenkameraden beschreiben ihn als "stillen" Schüler, der oft "einsam" gewirkt habe, wie der Sender ABC News berichtete.

Ein Mitschüler sagte ABC News, Crooks habe auf ihn "sozial zurückhaltend" gewirkt. Er könne sich nicht erinnern, ihn jemals über Politik im Allgemeinen oder Trump im Besonderen sprechen gehört zu haben.

Laut "New York Times" hat er Schach gespielt, sich für Programmieren interessiert und kürzlich einen Abschluss in Ingenieurswissenschaften gemacht. Ein weiterer Mitschüler, Zach Bradford, sagte, Crooks schien "unglaublich intelligent" zu sein, seine politischen Ansichten seien in der Highschool "leicht rechtslastig" gewesen. Er habe "nie erwartet", dass Crooks eine solche Tat begehen würde.

Jason Kohler, der nach eigenen Angaben dieselbe Highschool wie der mutmaßliche Schütze besuchte, sagte vor Reportern, Crooks sei oft schikaniert worden. "Er war still, aber er wurde einfach gemobbt. Er wurde so sehr gemobbt." So sei Crooks, der hin und wieder Jägerkleidung getragen habe, wegen seines Kleidungsstils verspottet worden.

Dan Grzybek, ein Bezirksrat aus der Gegend, in der Crooks aufwuchs, beschrieb dessen Wohnviertel laut "New York Times" als "ziemlich durchgehend Mittelklasse, vielleicht obere Mittelklasse". Die Zeitung berichtete weiter, Crooks habe in einem Pflegeheim gearbeitet und die Einrichtung sei schockiert über seine Tat in Butler. Das Personal dort sagte, dass seine Arbeit ihnen keinen Grund zur "Besorgnis" gegeben habe.

Legal erworbene Waffe und keine Verbindungen zum Militär

Nach dem versuchten Mordanschlag auf Trump fanden Ermittler Material für zwei Sprengsätze in Crooks' Auto, das von Bombenexperten untersucht wurde und weiter analysiert werden soll. Einen möglicherweise dritten Sprengsatz sollen die Beamten im Haus gefunden haben. Die Ermittlungsbehörden sind außerdem dabei, die Daten von Crooks' Handy auszuwerten.

Nach Angaben des FBI-Sonderermittlers Kevin Rojek hatte Crooks für seine Tat ein halbautomatisches Gewehr vom in den USA sehr verbreiteten Typ AR verwendet, das legal erworben wurde. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Waffe Crooks' Vater gehört. Es war allerdings unklar, wie sein Sohn an das Gewehr geriet.

Am Sonntagabend bestätigte der Clairton Sportsmen Club, ein Schützenverein, dass Crooks dort Mitglied war. Die Anlage verfügt über einen 200-Meter-Schießstand.

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Laut Rojek wurden zunächst keine Hinweise auf eine psychische Erkrankung von Crooks gefunden. Nach Angaben von Pentagon-Sprecher Pat Ryder hatte der junge Mann auch keine Verbindungen zur Armee. Das FBI ermittelt nach dem Anschlagsversuch wegen Mordversuchs sowie wegen möglichen Inlandsterrorismus.

Ermittler gehen von Einzeltäter aus

Das FBI geht davon aus, dass Crooks allein handelte. Die Ermittler erkannten demnach bisher keine "Ideologie" hinter der Tat.

Crooks' politische Einstellungen waren zunächst unklar. Medienberichten zufolge war er als Wähler von Trumps Republikanern registriert. Er habe allerdings auch Geld an eine progressive Gruppe für politische Aktionen gespendet, die Verbindungen zur Demokratischen Partei hat. Seine Eltern waren als Demokraten und Libertäre registriert.

Das Onlinenetzwerk Discord teilte mit, dass es ein Nutzerkonto identifiziert habe, das offenbar dem Verdächtigen gehört habe. Es sei allerdings nur "selten genutzt" worden. Discord habe "keinen Hinweis gefunden, dass es von Crooks genutzt wurde, um diesen Vorfall zu planen, Gewalt zu fördern oder seine politischen Ansichten zu diskutieren".

Anscheinend kann sich auch Crooks' Vater nicht erklären, was seinen Sohn zu den Schüssen auf Trump trieb. Er versuche zu klären, "was zum Teufel vor sich geht", bevor er öffentlich über seinen Sohn sprechen könne, sagte Matthew Crooks dem Sender CNN.

Laut Daten des Staates Pennsylvania sind Crooks und seine Frau als lizenzierte psychologische Berater (Counselor) tätig. Matthew Crooks arbeitet laut dem sozialen Netzwerk LinkedIn für einen lokalen Anbieter für Verhaltensmedizin.

Verwendete Quellen
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