Nach Abschuss von MH17 Staatsanwaltschaft fordert lebenslängliche Haft für Rebellen
298 Menschen sind beim Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 durch pro-russische Rebellen in der Ostukraine getötet worden. Hochrangigen Vertretern droht nun in Abwesenheit eine hohe Strafe.
Niederländische Staatsanwälte haben für die vier Angeklagten im Prozess wegen des Abschusses des Passagierflugzeugs MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 lebenslange Haft gefordert. Die Ankläger bekräftigten am Mittwoch vor Gericht, dass die drei Russen und ein Ukrainer für den Abschuss mit 298 Toten verantwortlich seien. Sie sollen insbesondere die Boden-Luft-Rakete vom Typ BUK in die Ostukraine gebracht haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag mit den Schlussplädoyers des Prozesses begonnen. Bei den Verdächtigen Igor Girkin, Sergej Dubinski, Oleg Pulatow und Leonid Chartschenko soll es sich demnach um hochrangige Vertreter der pro-russischen Rebellen in der Ostukraine handeln.
Urteil wird Ende 2022 erwartet
"Wir fordern, dass die Verdächtigen Girkin, Dubinski, Pulatow und Chartschenko wegen ihrer Verantwortung für den Absturz eines Flugzeugs, der zum Tod und zur Ermordung von 298 Menschen führte, zu lebenslanger Haft verurteilt werden", sagte die Staatsanwältin Manon Ridderbeks am Mittwoch. Das Verfahren fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in der Nähe des Flughafens Amsterdam Schiphol statt, von wo aus die MH17 der Malaysia Airlines in Richtung Kuala Lumpur aufgebrochen war.
Die Angeklagten weigern sich, in den Niederlanden vor Gericht zu erscheinen. Der Prozess wird ihnen in Abwesenheit gemacht. Ein Urteil wird frühestens in der zweiten Jahreshälfte von 2022 erwartet.
- Nachrichtenagentur AFP