Nach Angaben von Südkorea Machtdemonstration Nordkoreas – zwei Raketen abgefeuert
Seoul berichtet von neuen Waffentests in Nordkorea – die ersten seit dem Treffen von Donald Trump mit Kim Jong Un im Juni. Nordkorea kritisierte zuletzt geplante Militärübungen der USA mit Südkorea.
Ungeachtet der Einigung mit den USA auf die Wiederaufnahme von Gesprächen über sein Atomwaffenprogramm hat Nordkorea wieder Raketen getestet. Das nordkoreanische Militär habe am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) kurz hintereinander zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Die Wachsamkeit sei für den Fall weiterer Tests verstärkt worden.
Die Raketen flogen den Angaben zufolge nach dem Start an der Ostküste etwa 430 Kilometer weit, bevor sie ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) stürzten. Der Raketentyp wurde zunächst nicht weiter beschrieben. Zusammen mit den USA würden die Daten über den Test weiter ausgewertet, hieß es.
Auch war zunächst unklar, ob es sich um ballistische Raketen handelte. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea – das mehrfach Atombomben getestet hat –die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.
Trump hält an gutem Verhältnis fest
Nordkorea hatte zuletzt Anfang Mai zwei Kurzstreckenraketen getestet. US-Präsident Donald Trump verwies damals auf die geringe Reichweite der Geschosse und betonte, solche Tests könnten sein Vertrauensverhältnis zum nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nicht zerstören.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Donald Trump hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen im Grenzort Panmunjom auf der koreanischen Halbinsel vereinbart, Arbeitsgespräche zur atomaren Abrüstung in der Region aufzunehmen. Nach dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen beiden im Februar in Vietnam weckte das Treffen wieder neue Hoffnung auf Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas.
Unmut wegen Militärübungen
Die neuen Waffentest wurden in Südkoreas auch als Zeichen den Unmuts der kommunistischen Führung in Pjöngjang wegen neuer Militärübungen der USA mit Südkorea gesehen, die beide Länder für August planen. Nordkorea hatte deswegen zuletzt auch die Wiederaufnahme neuer Verhandlungen mit den USA infrage gestellt.
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Pjöngjang warnte aber zuletzt, die bevorstehenden Militärübungen der USA mit Südkorea könnten die Gespräche beeinträchtigen. Die beiden Verbündeten wollen im August ein gemeinsames Manöver abhalten.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa