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Uiguren in China: Lässt die chinesische Regierung heimlich Moscheen abreißen?


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Peking will Uiguren umerziehen
Lässt China heimlich Moscheen abreißen?

rew

20.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Ruine einer Moschee in Kashgar (Archivbild): Angeblich verschwinden in der Region immer mehr muslimische Gebetshäuser.Vergrößern des Bildes
Ruine einer Moschee in Kashgar (Archivbild): Angeblich verschwinden in der Region immer mehr muslimische Gebetshäuser. (Quelle: epd/imago-images-bilder)
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Seit fast 800 Jahren stand die Keriya-Aitika-Moschee in Xinjiang. Doch nun sieht es so aus, als wäre sie abgerissen worden. Was passiert mit den muslimischen Gebetshäusern in China?

In der chinesischen Region Xinjiang sollen laut einer Recherche von Aktivisten mehrere Moscheen verschwunden sein, darunter auch die fast 800 Jahre alte Keriya-Aitika-Moschee. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Demnach hat China die Maßnahmen gegen den Volksstamm der Uiguren erneut ausgeweitet.

Die Uiguren sind eine muslimische Minderheit aus der chinesischen Region Xinjiang. Seit 1955 gehört das Gebiet offiziell zu China, lange bestand die Bevölkerung hier größtenteils aus Uiguren. Doch der Anteil der Uiguren geht stetig zurück. Zum einen siedelte China gezielt Han-Chinesen in dem Gebiet an, um den Anteil der Minderheit sinken zu lassen. Zum anderen geht die Regierung seit Jahren systematisch gegen die Muslime vor.

Zuletzt wurde bekannt, dass rund eine Millionen Uiguren in sogenannten Umerziehungslagern sitzen – angeblich, um ihrer islamistischen Radikalisierung vorzubeugen. Tatsächlich sollen die Uiguren hier ihre kulturelle und religiöse Identität ablegen, um sich vollends zu assimilieren.

Die Uiguren dürfen weder beten noch einen Koran besitzen

Auch außerhalb der Lager werde jede Form von religiöser Handlung geahndet, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Den Uiguren sei es untersagt, im Ramadan zu fasten oder einen Gebetsteppich zu besitzen. Schon seit längerem seien Moscheen geschlossen worden. Doch dass die chinesische Regierung Moscheen abreißen lasse, sei neu.

Die "Süddeutsche Zeitung" verweist auf die Berichte von Aktivisten auf Twitter, die immer wieder melden, dass Moscheen in der Region dem Erdboden gleich gemacht worden seien. Der Sprecher des Weltkongresses der Uiguren sagte der Zeitung, dass die chinesische Regierung in den letzten drei Jahren Tausende Moscheen zerstört habe.

Diese Zahl lässt sich allerdings nicht überprüfen, denn die chinesische Regierung hat ein riesiges digitales Überwachungssystem in Xinjiang eingerichtet. Informationen und freie Berichterstattung aus der Region werden nahezu komplett unterbunden.

"Wo ist die Moschee hin?"

Laut der "Süddeutschen Zeitung" hatte der chinesische Jurastudent Shawn Zhang trotzdem eine Idee, wie er einen Blick in das Gebiet erhaschen könnte: Satellitenbilder. So habe Zhang entdeckt, dass die berühmte Keriya-Aitika-Moschee verschwunden sei. Er teilte die Bilder auf Twitter und fragte sich: "Wo ist die Moschee hin?"

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Wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, griff das britische Recherchenetzwerk "Bellingcat" den Fall daraufhin auf. Der britische Open-Data-Analyst Nick Waters überprüfte Zhangs Recherchen mit Hilfe von weiteren Aufnahmen.


In seinem Fazit schreibt Waters, dass er nachweisen konnte, dass sowohl die Keriya-Aitika-Moschee als auch ein weiteres muslimisches Gebetshaus "bedeutende strukturelle Veränderungen" erfahren hätten. Ob sie überhaupt noch stehen, lässt sich nicht endgültig klären.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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