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Microsoft: Russischer Geheimdienst greift US-Kongresswahlen an


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Microsoft-Spezialist schlägt Alarm
Russischer Geheimdienst greift US-Wahlen erneut an


20.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Symbolbild eines Hackerangriffs: Schon lange sprechen US-Geheimdienste von andauernden Angriffen durch russische Geheimdiensteinheiten. Nun wird ein Microsoft-Unternehmenssprecher erstmals konkret.Vergrößern des Bildes
Symbolbild eines Hackerangriffs: Schon lange sprechen US-Geheimdienste von andauernden Angriffen durch russische Geheimdiensteinheiten. Nun wird ein Microsoft-Unternehmenssprecher erstmals konkret. (Quelle: imago-images-bilder)

Der russische Geheimdienst attackiert laut dem Software-Unternehmen Microsoft Kandidaten für die US-Halbzeitwahlen. Spezialisten konnten die Spuren zurückverfolgen.

Eine mutmaßlich mit dem russischen Auslandsgeheimdienst GRU verbundene Hackergruppe greift laut dem Software-Unternehmen Microsoft Kandidaten für die US-Wahlen an. Mindestens drei Kandidaten für die Wahlen im November seien mit "Spear Fishing"-Kampagnen attackiert worden. Im November werden alle Sitze im US-Repräsentantenhaus neu vergeben, ebenso wie ein Drittel aller Senatssitze und zahlreiche Gouverneursposten.

Experten verfolgten die Spuren

Sicherheitsexperten des Unternehmens seien in der Lage gewesen, die Angriffe zu entdecken und zurückzuverfolgen, sagte ein Vertreter von Microsoft während einer Podiumsdiskussion beim "Aspen Security Forum". Die Attacken seien bislang nicht so aggressiv wie 2016 – das könne sich aber noch ändern. Die Hackergruppe, dass sei die weitläufige Meinung in der Sicherheitsbranche, werde vom russischen Geheimdienst GRU betrieben. Zuerst berichte das US-Wirtschaftsmagazin "Fortune" über die Einlassungen des Microsoft-Sicherheitsexperten.


Dem Geheimdienst GRU wird auch vorgeworfen, die Kampagne der Demokratischen Partei während der US-Präsidentschaftswahlen 2016 gehackt zu haben, um der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton zu schaden. Vergangene Woche hatte die US-Justiz zwölf Mitglieder des Dienstes angeklagt – zusätzlich zu bereits erfolgten Anklagen im Komplex russischer Einmischung in die US-Präsidentschaftswahlen. Zuletzt war außerdem eine Russin aufgrund mutmaßlicher Agententätigkeit verhaftet und angeklagt worden.

Trump leugnete Geheimdiensterkenntisse

Ungeachtet der Überzeugungen der Geheimdienste und Sonderermittler hatte US-Präsident Donald Trump nach seinem Gipfeltreffen mit Wladimir Putin die mutmaßliche Einmischung herunterzuspielen versucht. Angesichts erheblicher Kritik auch aus der eigenen Partei sah er sich anschließend gezwungen zurückzurudern. Er habe sich lediglich versprochen. Da hatte der Direktor der nationalen Sicherheitsdienste, Dan Coats, bereits interveniert und sich hinter die Erkenntnisse der Behörden gestellt. Coats wurde von Trump selbst zum Geheimdienstdirektor nominiert.

"Ich musste das richtig stellen, das war meine Pflicht", sagte Coats im Interview beim Sicherheitsforum in Aspen. Die "Warnlichter blinken wieder rot", dass Russland sich erneut bei den sogenannten Midterm Elections einmischen werde. Die Situation sei vergleichbar mit der Situation vor den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001.

Auch der FBI-Direktor Christopher Wray hatte wiederholt von fortdauernden Attacken gesprochen. In Aspen bekräftigte er die Einschätzung. "Russland setzt seine schädlichen Einflussoperationen fort." US-Präsident Trump hatte das zuletzt auf Nachfragen einer Reporterin bestritten. Dem widersprach in Apsen auch sein stellvertretender Justizminister Rod Rosenstein. Russlands Geheimdienste hätten gegen beide großen politischen US-Parteien 2016 Cyberattacken durchgeführt. Das sei weiterhin zu erwarten.

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