Einmischung in Wahlkampf? US-Behörden verhaften Russin in Washington
US-Behörden haben eine mutmaßliche russische Agentin verhaftet. Sie stand 2016 der Trump-Kampagne und der Waffenlobby-Organisation NRA nahe – und versuchte, ein Treffen mit Putin zu vermitteln.
Wegen der versuchten Infiltration von politischen Organisationen der Vereinigen Staaten haben die US-Behörden eine russische Staatsbürgerin festgenommen. Die 29-jährige Maria Butina wird beschuldigt, an einer Verschwörung der russischen Regierung zur Beeinflussung der US-Politik beteiligt gewesen zu sein, teilte das Justizministerium in Washington mit.
Wie aus einem Gerichtsdokument hervorgeht, knüpfte die Frau unter anderem Kontakte zu US-Politikern sowie zu der mächtigen Waffenlobby NRA und nahm an Treffen von Lobbyistenvereinigungen teil. Sie soll unter anderem daran gearbeitet haben, ein Treffen zwischen Trump und Putin zu vermitteln.
Laut Ermittlungen der Bundespolizei FBI habe sie unter anderem "private" Kommunikationskanäle zu US-Politikern herstellen wollen, um in den "nationalen Entscheidungsapparat der Vereinigten Staaten einzudringen" und so die Interessen der russischen Regierung zu "befördern".
Die junge Frau war den Angaben zufolge im August 2016 mit einem Studentenvisum in die USA eingereist. Sie wurde am Sonntag in Washington festgenommen und am Montag einer Richterin vorgeführt. Ihre Festnahme reiht sich in eine Serie von Strafverfolgungsaktivitäten der US-Behörden gegen mutmaßliche russische Einmischungen in die US-Politik ein.
Putin: Russland hat sich nicht eingemischt
Erst am vergangenen Freitag hatte ein Geschworenengremium zwölf Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU wegen Hackerangriffen auf die Demokratische Partei und deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton im Wahlkampf 2016 angeklagt. Bereits im Februar waren 13 andere russische Staatsbürger wegen Desinformationskampagnen im Internet unter Anklage gestellt worden.
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US-Präsident Donald Trump wollte sich jedoch am Montag bei seinem Gipfel mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin nicht die Erkenntnisse seiner eigenen Behörden zu eigen machen, dass sich Russland massiv in den US-Wahlkampf vor zwei Jahren eingemischt habe. Er sagte, Putins Dementi solcher Einmischungen sei "extrem stark und kraftvoll" gewesen.
- afp