Krisen & Konflikte Mexikanische Stadt löst die Polizei auf
Die Regierung des mexikanischen Staates Veracruz hat die Polizei der gleichnamigen Stadt komplett aufgelöst und alle Bediensteten entlassen. Mit der drastischen Maßnahme soll die Korruption an der Wurzel bekämpft werden. Statt der Polizei patrouillieren Soldaten durch die Straßen der Hafenstadt.
Im Kampf gegen die Rauschgiftmafia haben die Streitkräfte bereits die Polizeiaufgaben in mehreren Städten übernommen, unter anderem in Ciudad Juarez an der Grenze zu den USA.
460.000 Polizisten werden überprüft
Die Polizei gilt in vielen Städten als korrupt. Präsident Felipe Calderon hat die Sicherheitsüberprüfung aller 460.000 Polizeibeamten angeordnet.
In der etwa eine halbe Million Einwohner zählenden Stadt Veracruz waren erst im September die Leichen von 35 Gewaltopfern gefunden worden. Im gleichnamigen Bundesstaat wird vor allem das Drogenkartell Zetas für den Anstieg der Gewalt verantwortlich gemacht.
Mehr als 45.000 Tote seit 2006
Im Jahr 2006 hatte die mexikanische Regierung den mächtigen Drogenbandenden den Kampf angesagt. Seither starben mehr als 45.000 Menschen. Eine Reihe von Festnahmen in den vergangenen Jahren und die Ergreifung ranghoher Drogenbosse wirkten sich dabei kaum auf die Gewalt im Land aus.