Viele Opfer waren Assad-Anhänger Racheakte in Syrien: Offenbar 39 Tote
Die Lage in Syrien bleibt nach dem Machtwechsel angespannt. Nun kam es dort offenbar zu zahlreichen Hinrichtungen.
In Syrien sind nach Angaben von Aktivisten bei mutmaßlichen Racheakten mindestens 39 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien Mitglieder religiöser Minderheiten sowie Anhänger des im Dezember gestürzten Machthabers Baschar al-Assad, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien. Die Gewalttaten ereigneten sich demnach rund um die syrische Großstadt Homs und sollen von Mitgliedern nicht näher bezeichneter "militanter Gruppen" ausgeübt worden sein.
Die Beobachtungsstelle sprach in dem Zusammenhang von Hinrichtungen, willkürlichen Massenverhaftungen sowie von "Erniedrigungen und Entwürdigungen". Die Aktivisten forderten ein sofortiges Ende der Gewalttaten, die demnach Mitte vergangener Woche begonnen hatten. Die genaue Identität der Täter sei unklar. Der Beobachtungsstelle zufolge handelt es sich nicht um Anhänger der neuen Übergangsregierung.
Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz an Informanten in Syrien. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
Öffentliche Hinrichtung Anfang Januar
Bereits Anfang Januar hatte die öffentliche Hinrichtung eines Ortsvorstehers in Syrien Sorgen vor Racheakten gegen ehemalige Anhänger von Assad geschürt. Mitglieder der Sicherheitskräfte der von der islamistischen Organisation HTS geführten Übergangsregierung hatten den Mann getötet.
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte bei ihrem Besuch in Syrien davor gewarnt, in ein neues Unrechtssystem abzugleiten. Das Respektieren von Menschenrechten in Syrien sei die Voraussetzung für finanzielle Unterstützung aus Europa und die Aufhebung von Sanktionen.
- Nachrichtenagentur dpa