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Erdoğan droht Israel mit Militärintervention | Krieg in Nahost


"Gibt nichts, was wir nicht tun können"
Erdoğan droht Israel mit Invasion

Von t-online, mak, cc

Aktualisiert am 29.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Erdoğan: Der türkische Präsident hat Israels Regierungschef Netanjahu mit Hitler verglichen.Vergrößern des Bildes
Erdoğan: Der türkische Präsident hat Israels Regierungschef Netanjahu mit Hitler verglichen. (Quelle: IMAGO/Jakub Porzycki)
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Der türkische Präsident Erdoğan droht Israel mit einer Militärintervention, um die Palästinenser im Krieg zu unterstützen. Ein tatsächlicher Angriff ist aber unwahrscheinlich.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bringt einen Einsatz türkischer Kräfte in Israel zur Unterstützung der Palästinenser ins Spiel. Das berichten mehrere israelische Medien. "Wir müssen sehr stark sein, damit Israel Palästina diese Dinge nicht antun kann", sagte Erdoğan demnach auf einem politischen Treffen seiner Partei AKP in Rize im Norden der Türkei. Er bezieht sich dabei auf den israelischen Krieg gegen die Hamas in Gaza.

"So wie wir in [Berg-]Karabach einmarschiert sind, so wie wir in Libyen einmarschiert sind, könnten wir dasselbe mit ihnen tun. Es gibt nichts, was wir nicht tun können. Wir müssen nur stark sein", sagte der türkische Präsident weiter. Ein militärisches Einschreiten der Türkei in den Krieg im Gazastreifen gilt als sehr unwahrscheinlich. Denn die Türkei ist Teil der Nato.

Video | Erdoğan bringt Einsatz türkischer Kräfte in Israel ins Spiel
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Quelle: reuters

Israel ist kein Mitglied des Verteidigungsbündnisses, aber ein Partner, mit dem weitreichende Zusammenarbeit besteht. Anfang Juli kündigte die Türkei bereits an, Kooperationen zwischen der Nato und Israel künftig nicht zuzustimmen.

Das Nato-Mitglied Türkei werde entsprechende Initiativen so lange nicht akzeptieren, "bis in den palästinensischen Gebieten ein umfassender und nachhaltiger Frieden geschaffen ist", schrieb Erdoğan auf der Plattform X im Anschluss an den Nato-Gipfel in Washington.

Eine Reaktion aus Israel ließ nicht lange auf sich warten. Der israelische Außenminister Israel Katz warnte den türkischen Präsidenten mit einem historischen Vergleich: "Erdogan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel. Er soll sich nur daran erinnern, was dort geschah und wie es endete", schrieb Katz am späten Abend auf der Plattform X.

Im Jahr 2003 waren US-Truppen in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde Hussein wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet.

Eskalation im Nahen Osten befürchtet

Seit Beginn des Gaza-Krieges haben sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei drastisch verschlechtert. Erdoğan bezeichnete die islamistische Hamas als eine "Befreiungsorganisation" und verglich Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler.

Die jetzige Drohung Erdoğans erfolgt nach einem Raketenangriff auf den Golanhöhen und einer befürchteten Eskalation des Nahostkonflikts. Nach israelischen Angaben schlug am Samstag eine Rakete iranischer Bauart auf einem Fußballfeld in Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen ein.

Video | Israelische Armee attackiert Hisbollah-Ziele im Libanon
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Quelle: reuters

Dabei wurden zwölf Menschen im Alter von 10 bis 20 Jahren getötet. Israel machte die Hisbollah im Libanon verantwortlich, die jede Beteiligung vehement abstritt (mehr dazu lesen Sie hier). Auch die USA sieht die Schiiten-Miliz in der Verantwortung.

Nach dem Raketenangriff auf den von Israel annektierten Golanhöhen hat das israelische Sicherheitskabinett Beratungen abgehalten. Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant seien ermächtigt worden, "über die Art und Weise und den Zeitpunkt des Vorgehens gegen die Terrororganisation Hisbollah zu entscheiden", teilte das Büro des Ministerpräsidenten am Abend im Anschluss an die mehrstündige Sitzung mit. Netanjahu hatte zuvor der proiranischen Hisbollah gedroht, sie werde einen "hohen Preis" bezahlen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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