Nach t-online.de-Interview Ungarn bestellt deutschen Botschafter ein
Im Interview mit t-online.de spricht Michael Roth über Antisemitismus – in Deutschland, aber auch in Ungarn. Der ungarische Außenminister will daraufhin den deutschen Botschafter treffen.
Wegen eines angeblichen Antisemitismus-Vorwurfs eines deutschen Spitzenpolitikers gegen sein Land hat Ungarns Außenminister Peter Szijjarto den deutschen Botschafter einbestellt. Das teilte Szijjarto auf seiner Facebook-Seite mit. Offenbar hatte ihn eine Aussage des deutschen Europastaatsministers Michael Roth (SPD) verärgert. Allerdings teilte er nicht mit, auf welche Äußerung Roths er sich bezieht.
Nach Angaben des Nachrichtenportals "index.hu" dürfte es sich um ein Interview Roths handeln, das t-online.de mit dem Politiker führte. Darin heißt es: "Ein Aspekt, der zu dem Artikel-7-Verfahren (der EU) gegen Ungarn geführt hat, war der grassierende Antisemitismus in Ungarn. Ich kann nicht kritisch über den Antisemitismus in anderen Ländern sprechen, ohne den erschreckenden Zuwachs an antisemitischen Straftaten in Deutschland zu nennen."
Der deutsche Botschafter wird am Montag nach Angaben Szijjartos von Vize-Außenminister Levente Magyar empfangen, da er selbst auf Reisen in China sei.
- Nachrichtenagentur dpa