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Migration: WHO widerspricht Fake News zu Übertragung von Krankheiten


Übertragung von Krankheiten
WHO widerspricht Falschnachrichten über Migranten

Von dpa
06.05.2019Lesedauer: 2 Min.
"Sehr geringes Risiko": Im Hafen von Valletta auf Malta untersuchen Ärzte eine Frau an Bord des Rettungsschiffs MV Aquarius.Vergrößern des Bildes
"Sehr geringes Risiko": Im Hafen von Valletta auf Malta untersuchen Ärzte eine Frau an Bord des Rettungsschiffs MV Aquarius. (Quelle: Guglielmo Mangiapane/Reuters-bilder)

Schleppen Migranten gefährliche Krankheiten nach Europa ein, wie rechtsextreme Politiker behaupten? Dem widerspricht die WHO deutlich. Der Norden ist sogar selbst Exporteur.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat vor Falschnachrichten über den Gesundheitszustand von Migranten gewarnt. Generell seien Migranten bei der Ankunft in Europa relativ gesund, heißt es in einem Bericht der WHO. Zwar seien Geflüchtete öfter von ansteckenden Infektionskrankheiten betroffen. "Aber es besteht ein sehr geringes Risiko, dass diese Krankheiten auf die Bevölkerung der Gastländer übertragen wird."

Die hohe Anzahl von Ankünften in Europa seit 2010 habe keine bedeutenden Ausbrüche von Infektionskrankheiten mit sich gebracht. Rechte Politiker wie Italiens Innenminister Matteo Salvini oder von der AfD haben Migranten für den Ausbruch von ansteckenden Krankheiten verantwortlich gemacht.

Masern-Export aus den reichen Ländern

Das Thema werde emotional diskutiert und oft von sogenannten "Fake News" begleitet, sagte Santino Severoni, WHO-Koordinator für öffentliche Gesundheit und Migration. Krankheiten würden nicht nur von "Süd nach Nord übertragen, sondern auch von Nord nach Süd". "Wir exportieren Masern weltweit aus dieser Region, das ist ein Fakt", sagte er mit Bezug auf die Impfmüdigkeit in europäischen Ländern. Migranten, die Europa erreichten, würden die Impfempfehlungen der Ärzte in der Regel besser befolgen als die einheimische Bevölkerung.


Migranten litten hingegen oft unter psychischen Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen, heißt es in dem Bericht. Das liege an ihren teils brutalen Erfahrungen während der Flucht oder in ihren Heimatländern, aber auch an den zermürbend langen Prozessen für ein Asylverfahren, Arbeitslosigkeit oder Diskriminierung in den Gastländern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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