Newsblog zum Ukraine-Krieg Trump fordert eine "dauerhafte Waffenruhe"

Trump drängt weiter auf Frieden in der Ukraine. Wladimir Putin kündigt eine zeitlich begrenzte Waffenruhe an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Trump mahnt permanente Feuerpause in der Ukraine an
US-Präsident Donald Trump fordert einen "dauerhaften" Waffenstillstand in der Ukraine. Das sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt am Montag. Demnach sei Trump zunehmend frustriert über die Haltung des russischen Staatschefs Wladimir Putin.
Putin hatte nach einer Feuerpause über Ostern am Montag auch eine Feuerpause rund um die Gedenktage zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs angekündigt. Trump ist die zeitliche Befristung ein Ärgernis. Er dringt auf eine dauerhafte Einstellung der Kämpfe in der Ukraine.
Merz hofft auf "ernsthaften Friedensprozess" in der Ukraine
CDU-Chef Friedrich Merz hofft nach dem Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vom Samstag in Rom darauf, dass dadurch "ein ernsthafter Friedensprozess" in Gang kommt. "Aber wir wissen auch, dass schon morgen alles ganz anders sein kann", fügte der wahrscheinlich künftige Bundeskanzler auf dem kleinen Parteitag der CDU aber einschränkend hinzu. Deswegen müsse Deutschland in den nächsten Jahren seine Verteidigungsfähigkeit und auch seine "mentale Verteidigungsbereitschaft" beständig ausbauen.
Merz warnte eindringlich vor einem "Diktatfrieden" zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Es dürfe keine "Unterwerfung" der Ukraine "unter die militärisch geschaffenen Fakten" geben. "Wir hoffen und wir werben dafür, dass dies auch auf Dauer unsere amerikanischen Partner mit uns Europäern so sehen."
Putin kündigt einseitige Waffenruhe an
Der russische Präsident Wladimir Putin kündigt eine befristete Waffenruhe über die Feiertage vom 7. Mai, 23 Uhr bis 10. Mai 23 Uhr deutscher Zeit an, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Sollte die Ukraine sich nicht daran halten, werde Russland reagieren, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Russland sei bereit zu Friedensgesprächen ohne Vorbedingungen, heißt es weiter.
Putin lobt nordkoreanische "Heldentaten"
Kremlchef Wladimir Putin lobt den Einsatz nordkoreanischer Soldaten bei Kämpfen gegen die ukrainische Armee in der russischen Grenzregion Kursk und bezeichnet dies als "Heldentat". "Die koreanischen Freunde haben gehandelt, geleitet von Gefühlen der Solidarität, der Gerechtigkeit und wahrer Kameradschaft", erklärte Putin am Montag nach Angaben des Kremls.
Er sei Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un "und dem nordkoreanischen Volk zutiefst dankbar", fügte Putin hinzu. "Das russische Volk wird die Heldentat der Kämpfer der koreanischen Spezialeinheiten nie vergessen."
USA verurteilen Nordkoreas Militäreinsatz
Die USA verurteilen Nordkoreas direkte Beteiligung an Russlands Krieg gegen die Ukraine. "Wir sind weiterhin besorgt über die direkte Beteiligung Nordkoreas am Krieg. Nordkoreas Militäreinsatz in Russland und jegliche Unterstützung der Russischen Föderation für Nordkorea im Gegenzug müssen beendet werden", schreibt ein Sprecher des Außenministeriums in einer E-Mail. Nordkorea hatte zuvor erstmals bestätigt, dass es eigene Soldaten auf der Seite Russlands im Krieg mit der Ukraine eingesetzt hat. Das sei auf Befehl von Machthaber Kim Jong Un geschehen, berichtet die nordkoreanische Agentur KCNA.
Ukrainische Rekrutierungskampagne scheitert
Die ukrainische Regierung ist mit einer neuen Rekrutierungskampagne, die vor allem auf junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren zielte, gescheitert. Für zwölf Monate Wehrdienst sollen junge Freiwillige eine Prämie von einer Million Hrywnja (etwa 21.000 Euro), ein zinsloses Wohnungsdarlehen sowie ein Monatsgehalt von bis zu 120.000 Hrywnja (etwa 2.500 Euro) erhalten.
Trotz dieser Anreize haben nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters bislang weniger als 500 Menschen einen Vertrag unterzeichnet. Etwa 1.500 weitere Bewerber seien noch im Verfahren, sagte Präsidentenberater Pawlo Palisa. Viele junge Menschen zögerten, häufig auf Druck der Eltern, erklärte Palisa. Die Regierung analysiere nun die Gründe für das verhaltene Interesse.
Trump glaubt, Selenskyj könnte Anspruch auf Krim aufgeben
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte nach Einschätzung von US-Präsident Donald Trump bei einem Friedensabkommen mit Russland auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim verzichten und damit ein Tabu aufgeben. Mehr dazu lesen Sie hier.
Sipri: Militärausgaben weltweit stark gestiegen
Die weltweiten Militärausgaben haben laut Angaben des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (Sipri) im Jahr 2024 die Summe von 2,72 Billionen Dollar erreicht. Das entspricht einem Anstieg von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, heißt es in dem Bericht, der am Montag veröffentlicht wird. Demnach ist es der stärkste Anstieg innerhalb eines Jahres seit dem Ende des Kalten Krieges. Über 100 Länder weltweit haben laut Sipri-Daten ihre Militärausgaben im Jahr 2024 erhöht: "Da Regierungen der militärischen Sicherheit zunehmend Priorität einräumen, oft auf Kosten anderer Haushaltsbereiche, könnten die wirtschaftlichen und sozialen Kompromisse in den kommenden Jahren erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft haben."
Besonders schnell stiegen die Ausgaben in Europa, wie aus den Sipri-Daten hervorgeht. Die Militärausgaben in Europa (einschließlich Russland) stiegen demnach um 17 Prozent. Russlands Militärausgaben beliefen sich im Jahr 2024 auf schätzungsweise 149 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die gesamten Militärausgaben der Ukraine stiegen um 2,9 Prozent auf 64,7 Milliarden US-Dollar.
Nordkorea bestätigt Truppenentsendung nach Russland
Nordkorea hat erstmals die Entsendung von Truppen nach Russland bestätigt. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldete am Montag, dass die Soldaten des Landes Russland dabei unterstützt hätten, von der Ukraine kontrollierte Gebiete in der russischen Region Kursk zurückzuerobern. Mehr dazu lesen Sie hier.
Sonntag, 27. April
Selenskyj: Russland täuscht den Westen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland weiterhin Täuschungsmanöver im Tauziehen um ein mögliches Kriegsende auf Grundlage amerikanischer Vermittlung vor. "Die Russen reden viel über ihre angebliche Bereitschaft, amerikanische Vorschläge zu akzeptieren, aber bisher sind keine Vorbereitungen der russischen Armee für ein wirkliches Schweigen (der Waffen) zu verzeichnen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Im Gegenteil habe Russland seit Ostern sogar seine Angriffe wieder aufgenommen.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters