"Stärker wappnen" Litauen wirft EU im Umgang mit Russland Naivität vor
Litauen übt Kritik an dem Umgang Europas mit russischer Propaganda. Die Einflussnahme werde auf die leichte Schulter genommen, viele Länder seien zu naiv.
Litauen hat seine EU-Partner aufgefordert, mehr gegen russische Propaganda zu tun. "Europa muss sich gegen den Informationskrieg aus Russland stärker wappnen", sagte Litauens Außenminister Linas Linkevicius der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Manche EU-Partner seien gegenüber der russischen Politik zu naiv.
Im Westen werde "die informative Einflussnahme Russlands immer noch unterschätzt. Lügen sind nicht einfach eine andere Variante von Wahrheit, richtig und weitreichend eingesetzt, sind Lügen eine starke Waffe", sagte er und fügte hinzu: "Das massive Misstrauen der Deutschen in die USA ist auch ein Erfolg russischer Propaganda und Gehirnwäsche, die über vielerlei Kanäle stattfindet."
- Russland attackiert t-online.de: Journalistenverbände weisen Kritik zurück
- Vorwürfe: Russische Propaganda in Deutschland?
Es wäre naiv zu glauben, "dass nur osteuropäische Staaten direkter oder indirekter Einflussnahme aus Moskau ausgesetzt wären", sagte Linkevicius. Die Menschen in seiner Heimat seien da realistischer. Linkevicius sprach sich dafür aus, an einer robusten Sanktionspolitik gegenüber Russland festzuhalten. "Wer nichts tut, wer keine klare Haltung gegenüber Russland hat, der provoziert ein Verhalten, das zu immer neuen Verwicklungen führt."
- Nachrichtenagentur dpa