Prozessauftakt im Fall Khashoggi Staatsanwaltschaft fordert Todesstrafe für fünf Männer
In Saudi-Arabien beginnt der Prozess um die Ermordung des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi. Fünf von elf Verdächtigen droht die Todesstrafe.
Drei Monate nach der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im Istanbuler Konsulat Saudi-Arabiens hat in dem Königreich der Prozess gegen elf Verdächtige begonnen. Zum Prozessauftakt in Riad forderte die Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag die Todesstrafe für fünf der Angeklagten, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA meldete. Alle elf Angeklagten waren demnach mit ihren Anwälten im Gericht zugegen, doch wurde ihre Identität nicht bekanntgegeben.
Der Generalstaatsanwalt sagte laut SPA, seine Behörde habe die Türkei zwei Mal um Beweismaterial zu dem Fall gebeten, doch keine Antwort erhalten. Die Türkei hat ihrerseits Saudi-Arabien mangelnde Kooperationsbereitschaft bei der Aufklärung des Mordes an dem Regierungskritiker vorgeworfen. Auch forderte die Regierung in Ankara vergeblich die Auslieferung der Verdächtigen, um ihnen in Istanbul den Prozess machen zu können.
CIA geht von Kronprinz bin Salman als Auftraggeber aus
Khashoggi wurde am 2. Oktober 2018 im saudiarabischen Konsulat am Bosporus von einem extra angereisten 15-köpfigen Kommando erwürgt und anschließend zerstückelt. Die Leiche des 59-jährigen "Washington Post"-Kolumnisten wurde bis heute nicht gefunden. Laut Medienberichten wurde sie in Säure aufgelöst. Saudi-Arabien bestritt über Wochen die Tötung Khashoggis, bevor es unter internationalem Druck schließlich das Verbrechen einräumte.
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Nach Darstellung Saudi-Arabiens handelten die Täter auf Anweisung des inzwischen entlassenen Vize-Geheimdienstchefs Ahmed al-Assiri und des königlichen Medienberaters Saud al-Kahtani. Die Führung in Riad versichert, dass Kronprinz Mohammed bin Salman keine Kenntnis von dem Einsatz gehabt habe. Laut Medienberichten geht der US-Geheimdienst CIA aber davon aus, dass der 33-Jährige der eigentliche Verantwortliche ist.
- Nachrichtenagentur AFP