Spannungen mit Russland Polen rüstet Raketenabwehr mit "Patriots" auf

Polen stärkt mit dem Raketenabwehr-System "Patriot" seine Defensivfähigkeiten. Der Schritt ist eine Reaktion auf die Stationierung atomwaffenfähiger Raketen in der russischen Exklave Kaliningrad.
Die USA verkaufen das Raketenabwehr-System Patriot an den Nato-Partner Polen. Das Außenministerium hat dem 10,5-Milliarden-Dollar-Deal laut eigenen Angaben bereits zugestimmt. Nun könnte der Kongress noch Einwände erheben – das ist angesichts der engen Verteidigungspartnerschaft der Nato-Verbündeten allerdings unwahrscheinlich.
Der Schritt dürfte in Moskau für Ärger sorgen. Russland hatte vergangenes Jahr atomwaffenfähige Iskander-Raketen in seiner Exklave Kaliningrad an der Grenze zu Litauen und Polen stationiert. Nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und dem russischen Vorgehen in der Ostukraine hatte dies die Nato-Mitglieder in der Region zusätzlich alarmiert. Zeitweise hatte das US-Militär das Patriot-System im Rahmen einer Nato-Übung in Litauen stationiert.
Mobiles System zur Abwehr von Flugkörpern
Das Außenministerium in Washington erklärte zu dem Rüstungsgeschäft, "ein sicheres Europa, das fähig ist, Luft- und Raketenbedrohung und andere Formen von Aggressionen abzuwehren, bringt Friede und Stabilität in der Nato und auf dem europäischen Kontinent voran." Das Patriot-Raketensystem des Herstellers Raytheon bietet Schutz vor angreifenden Flugkörpern. Das bodengestützte System ist mobil, die Abschussrampen können auf Lkws montiert werden und mit ihren Lenkflugkörpern Flugzeuge, Raketen und Marschflugkörper abwehren.
Das Rüstungsgeschäft zwischen den USA und Polen umfasst bis zu vier Radarsysteme, vier Kontrollstationen, 16 Abschuss-Stationen und 208 PAC-3-Raketen sowie zusätzliche Ausrüstung und Training.