t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandInternationale Politik

Romano Prodi zupft Journalistin an Haaren – Kritik an Ex-Kommissionschef


Während eines Interviews
Ex-Kommissionspräsident Prodi zupft Journalistin an Haaren

Von dpa, t-online
26.03.2025Lesedauer: 2 Min.
imago images 0797913581Vergrößern des Bildes
Romano Prodi in einer TV-Sendung: Der italienische Politiker steht in der Kritik. (Quelle: IMAGO/imago)
News folgen

Italiens früherer Regierungschef ist über sein Heimatland hinaus hoch angesehen. Jetzt allerdings gibt es Kritik wegen einer Geste in einem Interview – auch aus den eigenen Reihen.

Der ehemalige EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hat im Interview einer italienischen TV-Journalistin der Frau nach einer vermeintlich unpassenden Frage an den Haaren gezupft. Der 85-Jährige, der auch zweimal italienischer Regierungschef war, steht deshalb in der Kritik – zumal er anfangs bestritten hatte, dass sich die Szene so zugetragen habe. Prodi behauptete, der Frau nur die Hand auf die Schulter gelegt zu haben.

In einem kürzlich veröffentlichten Video ist deutlich zu erkennen, wie der Mitte-Links-Politiker einer Frau, die ihm mit einem Mikrofon gegenübersteht, mit der Hand ins Haar greift und leicht daran zieht.

Empfohlener externer Inhalt
Bluesky

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Bluesky-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Bluesky-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Zuvor hatte ihm die Journalistin Lavina Orefici, die für den Privatsender La7 arbeitet, eine Frage zu einem aktuellen Streit um die italienische Europapolitik gestellt. Prodi entgegnete ihr: "Was zum Teufel fragen Sie mich? Haben Sie einen Sinn für Geschichte oder nicht?" Dazu gestikuliert er mit den Händen.

Bei einem Termin in Brüssel gab es keine Entschuldigung

Orefici wehrte sich nicht gegen die Berührung in dem Interview. Später erklärte sie, so etwas habe sie in ihrer gesamten Berufszeit noch nicht erlebt. Prodi rechtfertigte sich bei einem Termin in Brüssel mit den Worten: "Die Zeit klärt viele Dinge. Die Leute verwechseln Zuneigung mit Aggression." Eine Entschuldigung gab es von ihm nicht.

Italiens rechte Regierungsparteien üben scharfe Kritik an Prodi, der auch innerhalb der eigenen Reihen unter Beschuss gerät. Die sozialdemokratische Politikerin Jasmine Cristallo betont, dass es für sein Verhalten keine Rechtfertigung gebe. Währenddessen erhält Prodi Rückendeckung von einigen Oppositionspolitikern. Journalistenverbände werfen dem ehemaligen Kommissionspräsidenten vor, die Grenzen des akzeptablen Verhaltens überschritten zu haben.

Prodi leitete die EU-Kommission von 1999 bis 2004. Zwischen 1996 und 1998 sowie 2006 und 2008 war er italienischer Ministerpräsident. Prodi war bekannt als bedeutender Gegenspieler des inzwischen verstorbenen Silvio Berlusconi, der mehrfach italienisches Regierungsoberhaupt war.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



Telekom