Kampf gegen angebliche "Wokeness" Trump-Regierung verbietet Behörden über 200 Wörter

Die neue US-Regierung will Antidiskriminierungsrichtlinien und Minderheitenrechte abschaffen. Dazu gehört auch eine neue Sprachregelung.
US-Präsident Donald Trump und seine neue Regierung wähnen sich in einem Kulturkampf. Ihr Ziel, wie Trump mehrfach erklärte, ist die Abschaffung von allem, was sie für "woke" halten. Darunter fällt die Anerkennung sexueller Minderheiten, von allen Geschlechtsidentitäten außerhalb des binären Mann-Frau-Spektrums und antirassistische Sprache.
Um die Bekämpfung der "Wokeness" voranzutreiben, haben US-Behörden Memos herausgegeben, in denen sie ihre Mitarbeiter dazu auffordern, bestimmte Wörter in offiziellen Verlautbarungen gar nicht oder nur eingeschränkt zu nutzen. Die unvollständige Liste dieser Wörter liegt der "New York Times" vor, die zuerst darüber berichtete.
LGBTQ-Personen und Schwarze im Fokus
So sollen Behörden künftig auf Worte verzichten, die zur Inklusion von trans Personen genutzt werden. Neben dem Wort "trans" sollen so auch Begriffe wie "Pronomen", "Geschlecht", "Mensch mit Uterus" oder "biologisch männlich/weiblich" aus dem Behördenwortschatz gestrichen werden.
Selbiges gilt auch für Wörter, mit denen die Inklusion und die Zusammenarbeit verschiedener Ethnien verdeutlicht werden können. "Marginalisiert" darf als Kennzeichnung für eine benachteiligte Personengruppe nicht mehr genutzt werden, ebenfalls sollen Behörden künftig auf die Nutzung des Begriffs "segregation" verzichten, mit dem US-Amerikaner die Zeit vor 1964 bezeichnen, als die sogenannte Rassentrennung die Bürgerrechte der schwarzen US-Bevölkerung erheblich einschränkte.
Trump wollte Redefreiheit stärken
Die Begriffe tauchten in den Memos der Regierung, in offizieller und inoffizieller Behördendokumentation und anderen von der "New York Times" eingesehenen Dokumenten auf. In einigen Fällen wurde die Entfernung dieser Wörter von öffentlich zugänglichen Webseiten oder die Eliminierung anderer Materialien angeordnet, in denen sie vorkommen könnten.
In anderen Fällen rieten Behördenleiter zur Vorsicht bei der Verwendung dieser Begriffe, ohne ein vollständiges Verbot durchzusetzen. Zudem führte die Präsenz einiger Begriffe automatisch dazu, dass einige Förderanträge und Verträge auf eine mögliche Kollision mit Trumps Exekutivanordnungen überprüft wurden.