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Strafzölle gegen Kanada: Trudeau kontert Trump


"Wird amerikanischen Familien schaden"
Kanada schlägt zurück: Trudeau kontert Trumps Zölle

Von t-online, FIN

04.03.2025 - 18:41 UhrLesedauer: 2 Min.
Justin Trudeau: Der liberale Politiker ist als kanadischer Premierminister zurückgetreten.Vergrößern des Bildes
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau (Archivbild): Er kündigt an, dass sich sein Land gegen Trumps Zollpolitik zur Wehr setzen wird. (Quelle: IMAGO/Spencer Colby)
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Die neue Zollpolitik der US-Regierung droht, einen weltweiten Handelskrieg zu provozieren. Kanadas Premierminister Trudeau warnt Donald Trump.

Donald Trump kündigt schon lange eine Änderung der US-Zollpolitik an und droht dabei insbesondere Kanada und Mexiko mit Strafabgaben. Jetzt hat Trump seine Drohungen wahrgemacht: In der Nacht zu Dienstag haben die USA Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Produkte aus beiden Ländern erhoben.

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Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat bereits angekündigt, ebenfalls Zölle auf US-Produkte zu erheben. Jetzt hat sich auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau geäußert. In einer Pressekonferenz fand er deutliche Worte und prophezeite, dass die neuen Zölle in erster Linie "amerikanischen Familien schaden" werden.

Kanadas Antwort auf US-Zölle

Dennoch sieht Trudeau auch Kanada und seine Bevölkerung von Trumps neuer Zollpolitik bedroht und kündigte an, sich dieser "nicht ohne einen Kampf zu beugen". Als Reaktion verhängt Kanada nun Zölle auf US-Importe im Wert von mehreren zehn Milliarden Dollar. Einige Vertreter in den kanadischen Provinzregierungen fordern sogar noch härtere Maßnahmen. Gleichzeitig kündigte Trudeau an, sich gegen die "illegalen" Zölle zur Wehr zu setzen und – wie bereits zuvor China – eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation einzureichen.

Nach seiner Ankündigung wandte sich Trudeau in einem weniger ernsten Ton direkt an die amerikanische Bevölkerung. Er betonte, dass Kanada keine Eskalation wolle, beschuldigte jedoch die Trump-Regierung, die eigene Bevölkerung durch die Zölle zu belasten.

Kanada und die USA hätten laut Trudeau in der Vergangenheit Großes geleistet – sowohl in wirtschaftlicher Zusammenarbeit als auch im Kampf gegen Fentanyl. Dieses Problem führt Trump häufig als Begründung für seine protektionistische Politik gegenüber Kanada an, obwohl die Droge vor allem über Mexiko in die USA gelangt.

Trudeau argumentierte nun, dass es keine Rechtfertigung für die US-Regierung gebe, an ihrer Zollpolitik festzuhalten, zumal Kanada sich an getroffene Vereinbarungen halte und verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen Fentanyl unternehme.

Ontario droht mit Stromstopp

Zum Abschluss seiner Rede richtete Trudeau eine persönliche Botschaft an Trump und zitierte dabei das "Wall Street Journal": "Auch wenn du ein ziemlich kluger Typ bist, ist das, was du da machst (die Zölle), eine ziemlich dumme Sache." Gleichzeitig appellierte er an Trump, sich auf die langjährige Freundschaft zwischen beiden Ländern zu besinnen und nicht das zu tun, was "die Gegner in der ganzen Welt wollen" – nämlich die USA und Kanada in einen Streit zu treiben. Trump reagierte prompt und drohte Kanada in einem Post bei Truth Social erneute Strafzölle an.

Auch in den kanadischen Provinzregierungen regt sich Widerstand. Einige haben bereits eigene Maßnahmen angekündigt. Ontarios Premierminister Doug Ford brachte sogar die Möglichkeit ins Spiel, die Stromlieferungen in die USA sowie den Export von hochreinem Nickel zu stoppen. Kanada versorgt die USA mit genügend Strom, um rund sechs Millionen Haushalte zu beliefern. "Wenn sie versuchen, Ontario zu schaden, werde ich mit einem Lächeln im Gesicht alles tun – auch ihnen die Energieversorgung abstellen", sagte Ford am Montag gegenüber NBC.

Verwendete Quellen

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