Amt auf der Krim Russlands Geheimdienst: Anschlag auf "Putins Beichtvater" verhindert
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Auf den russisch-orthodoxen Priester Tichon Schewkunow wurde nach russischen Angaben ein Anschlag geplant. Ein Ukrainer wurde verhaftet.
Russland hat nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes FSB ein ukrainisches Attentat auf einen ranghohen Priester der Russisch-Orthodoxen Kirche vereitelt. Ziel des Anschlags war demnach der Priester Tichon Schewkunow, der als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt und in russischen Medien seit Jahren als "Putins Beichtvater" bezeichnet wird – eine Beschreibung, die er weder bestätigt noch dementiert hat.
Der Anschlag sei vom ukrainischen Militärgeheimdienst geplant gewesen, teilte der FSB am Freitag mit. Schewkunow wurde 2023 zum Metropoliten der Krim ernannt und ist damit einer der führenden Amtsträger der Russisch-Orthodoxen Kirche auf der Halbinsel, die Russland 2014 von der Ukraine annektierte. Eine Stellungnahme aus Kiew lag zunächst nicht vor.
Der FSB erklärte, man habe einen Russen und einen Ukrainer in Verbindung mit dem Komplott festgenommen und einen improvisierten Sprengsatz sichergestellt. Die beiden Verdächtigen hätten gestanden. Ihre Namen wurden nicht genannt. Laut FSB wurden die beiden Männer über den Kurznachrichtendienst Telegram rekrutiert. Sie seien seit Mitte 2024 mit der Planung des Attentats betraut gewesen. Der Anschlag auf Schewkunow habe in Moskau verübt werden sollen.
Ukraine nutzt Anschläge wohl als Kriegsmittel
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 hat sich die Ukraine zu mehreren Attentaten in Russland bekannt. Dazu zählen die tödlichen Anschläge auf den prorussischen ukrainischen Blogger Wladlen Tatarski im April 2023 und den Chef der russischen Schutztruppen für nukleare, biologische und chemische Waffen, Igor Kirillow, im Dezember 2024.
Russland beschuldigt die Ukraine auch, hinter dem Autobombenanschlag zu stecken, bei dem 2022 die bekannte Kriegsbefürworterin Darja Dugina getötet wurde, die Tochter des russischen Ideologen Alexander Dugin. Schewkunow soll Putin seit Ende der 1990er-Jahre kennen. Vonseiten des Kreml hieß es zur Bezeichnung "Putins Beichtvater" lediglich stets, dass beide sich gut kennen.
- Nachrichtenagentur Reuters