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Russland nutzt China für Drohnen-Produktion im Ukraine-Krieg


Fur Krieg gegen Ukraine
Russland lässt in China Kampf-Drohnen bauen

Von reuters
25.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Ukraine-Krieg - SaporischschjaVergrößern des Bildes
Soldat mit Drohne (Archivbild): Dokumenten zufolge produziert Russland die Waffensysteme in China. (Quelle: Andriy Andriyenko/AP/dpa/dpa-bilder)

Einem Insider zufolge produziert Russland in China Drohnen. Das Ausmaß der Beteiligung des chinesischen Staates ist noch unklar.

Russland treibt europäischen Geheimdienstkreisen zufolge in China ein Waffenprogramm für Langstrecken-Drohnen voran. Damit würden erstmals Drohnen für den Einsatz in der Ukraine entwickelt und produziert, sagten zwei Geheimdienstvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Firma IEMZ Kupol, eine Tochter des russischen Rüstungskonzerns Almas-Antej, hat demnach eine Drohne des Typs Garpija-3 in China mit der Hilfe chinesischer Spezialisten entwickelt und getestet. Dies geht aus einem der Dokumente hervor, die Reuters einsehen konnte. Kupol hatte diese Arbeitsbeschreibung in diesem Jahr an das russische Verteidigungsministerium geschickt. In einem weiteren Papier macht Kupol deutlich, dass man die Drohnen dort in größerem Maßstab produzieren und in der "Spezialoperation" einsetzen könne. Dies ist der offizielle russische Name für den Krieg gegen die Ukraine.

Transport von bis zu 50 Kilo Sprengstoff

Kupol, der Mutterkonzern Almas-Antej und das russische Verteidigungsministerium reagierten auf Reuters-Anfragen nicht. Das chinesische Außenministerium erklärte, ihnen sei das Projekt nicht bekannt. China habe strikte Kontrolle für den Export von Drohnen und ähnlichen Flugobjekten. Das US-Außenministerium und die ukrainische Regierung antworteten auf Reuters-Fragen nicht.

Dem Dokument zufolge kann die Garpija-3 (G3) rund 2000 Kilometer weit fliegen und 50 Kilogramm Sprengstoff transportieren. Zwei Probe-Exemplare der G3 und einige andere Drohnen-Typen, die ebenfalls in China produziert wurden, seien zur Kupol-Zentrale im russischen Ischewsk für weitere Tests geliefert worden. Auch daran seien chinesische Experten beteiligt, deren Identität jedoch nicht offengelegt ist. Dies geht aus Rechnungen von Kupol hervor, die Reuters einsehen konnte.

Experte: Gravierende Entwicklung

Den Geheimdienstkreisen zufolge ist die Lieferung der erste Beweis seit Kriegsbeginn, dass komplette, in China gefertigte Drohnen von China geliefert wurden. Die Dokumente liefern keine Hinweise darauf, wo genau produziert und ob die Serienproduktion freigegeben wurde. China hat wiederholt bestritten, dass das Land Russland mit Waffen für den Ukraine-Einsatz beliefert.

Fabian Hinz, Experte am Londoner "Institute for Strategic Studies", sprach von einer gravierenden Entwicklung, sollten sich die Lieferungen bestätigen. "Wenn man sich anschaut, was China bisher geliefert hat, waren es meistens sogenannte Dual-Use-Güter; also Komponenten, die für die Waffenproduktion genutzt werden könnten." Hier gehe es aber um komplette Waffensysteme.

China fürchtet Sanktionen

Samuel Bendett vom "Center for a New American Security" in Washington, verwies darauf, dass China vorsichtig bei Hilfen für die russische Kriegsmaschinerie sein werde. Man könne sonst von internationalen Sanktionen getroffen werden. Es seien weitere Informationen nötig, um nachzuweisen, dass China tatsächlich Produktionsland für militärische, russische Drohne sei.

Drohnen haben sich im Krieg für beide Seiten als höchst effektiv erwiesen. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, die Armee habe 2023 rund 140.000 Stück geliefert bekommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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