Ihm drohen mehrere Jahre Haft Russland eröffnet Strafverfahren gegen Deutschen
13 Kilo Goldbarren "höchster Qualität" will der russische Zoll bei einem Deutschen gefunden haben. Gegen ihn wird ermittelt.
In Russland ist nach Behördenangaben ein Strafverfahren gegen einen Deutschen wegen des Vorwurfs des Goldschmuggels eröffnet worden. Der 58-jährige deutsche Staatsbürger habe versucht, "13 Kilogramm schwere Goldbarren höchster Qualität in seinem Wohnmobil illegal" ins Land zu schmuggeln, erklärte der russische Zoll am Montag. Es sei ein "Strafverfahren eingeleitet" worden. Der Erklärung waren Bilder hinzugefügt, auf denen zahlreiche Goldbarren unterschiedlicher Größe zu sehen waren. Einzelheiten zur Identität des Mannes nannte die Behörde nicht.
Die Beamten hatten den Mann demnach in der Region Pskow angehalten, die an Belarus, Lettland und Estland grenzt. Zunächst seien ihnen die größten Barren aufgefallen, bevor sie andere, kleinere Barren "im Gepäck unter den persönlichen Gegenständen" des Deutschen gefunden hätten, hieß es in der Zoll-Erklärung. Den Gesamtwert der Goldbarren bezifferten die Behörden auf mehr als 90 Millionen Rubel (rund 900.000 Euro).
Washington: Festnahmen in Russland sind "Geiselnahme"
Zollbeamte und Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB hätten "die illegale Einfuhr" des Goldes verhindert. Wo sich der Verdächtige derzeit aufhält, teilten die Behörden nicht mit. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm den Angaben zufolge fünf Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von bis zu einer Million Rubel.
In den vergangenen Jahren sind wiederholt Staatsbürger westlicher Länder, insbesondere der USA, in Russland festgenommen worden. Washington verurteilt die Praxis als Geiselnahme, mit der die Freilassung russischer Staatsbürger im Ausland erpresst werden soll.
Anfang August waren beim größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg 24 Häftlinge aus russischen Gefängnissen freigekommen, darunter mehrere Deutsche und der US-Journalist Evan Gershkovich.
- Nachrichtenagentur AFP