"Um Angst zu schüren" So viele Menschen wurden seit Jahresbeginn im Iran hingerichtet
Beinahe täglich lässt das islamische Regime Menschen erhängen: Bis zur Mitte des Jahres wurden mehr als 350 Menschen getötet.
Im Iran sind nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe in den ersten sechs Monaten des Jahres mindestens 354 Menschen hingerichtet worden. 2022 seien es im selben Zeitraum noch 261 Menschen gewesen, teilte die in Norwegen ansässige Organisation Iran Human Rights (IHR) am Montag mit. Damit sei die Zahl der Hinrichtungen im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent gestiegen.
Etwa ein Fünftel der hingerichteten Menschen sind IHR zufolge Angehörige der sunnitischen Belutschen-Minderheit. Mehr als 200 der exekutierten Personen wurde demnach Drogenmissbrauch vorgeworfen. Ein Anstieg um 126 Prozent im Vergleich zu 2022. Beobachter werden dem islamischen Regime im Iran vor, die Vorwürfe zu erfinden und Gefangene in "Scheinprozessen" und auf Grundlage von Zwangsgeständnissen zu verurteilen. Mehr dazu, wie die Todesurteile gesprochen werden, lesen Sie hier.
"Todesstrafe wird eingesetzt, um Angst zu schüren"
Auch die IHR kritisierte das Vorgehen des islamischen Regimes scharf. "Die Todesstrafe wird eingesetzt, um Angst in der Gesellschaft zu schüren und weitere Proteste zu verhindern", erklärte IHR-Direktor Mahmood Amiry-Moghaddam.
Im Iran protestieren die Menschen seit Monaten gegen das islamische Regime. Dieses geht mit aller Härte gegen die Bevölkerung vor. Die offizielle Zahl der im Zusammenhang mit den Protesten Hingerichteten liegt mittlerweile bei sieben Menschen. Laut Beobachtern könnte sie jedoch noch weit höher sein, da nicht alle Hinrichtungen öffentlich gemacht würden, sondern teils im Geheimen stattfänden. Nach China ist der Iran das Land mit den weltweit meisten Hinrichtungen pro Jahr.
- Nachrichtenagentur AFP
- Eigene Recherche