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Deutschland weist tschadische Botschafterin aus


"Bedauern sehr, dass es dazu kommen musste"
Deutschland weist tschadische Botschafterin aus

Von dpa
Aktualisiert am 12.04.2023Lesedauer: 1 Min.
Mariam Ali Moussa bei ihrer Willkommenszeremonie im Schloss Bellevue 2021.Vergrößern des Bildes
Mariam Ali Moussa bei ihrer Willkommenszeremonie im Schloss Bellevue 2021. (Quelle: REUTERS/Annegret Hilse)

Vor Kurzem wurde der deutsche Botschafter im Tschad aus dem Land geworfen, nun folgt die deutsche Reaktion. Mariam Ali Moussa hat 48 Stunden Zeit auszureisen.

Die Botschafterin des Tschad, Mariam Ali Moussa, muss Deutschland binnen zwei Tagen verlassen. Die Diplomatin wurde am Dienstag darüber informiert, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Sie sei dafür ins Auswärtige Amt (AA) einbestellt worden. Der Schritt ist nach Angaben eines AA-Sprechers eine Reaktion auf die "unbegründete Ausweisung" des deutschen Botschafters im Tschad, Jan-Christian Gordon Kricke. "Wir bedauern sehr, dass es dazu kommen musste", sagte der Sprecher.

Kricke habe sein Amt vorbildlich ausgeübt und sich für Menschenrechte eingesetzt. Dieses Engagement werde die deutsche Botschaft vor Ort fortführen.

Kricke wurde "unerwünschte Person"

Das zentralafrikanische Land hatte den deutschen Diplomaten am Karfreitag aufgefordert, innerhalb von 48 Stunden auszureisen. Die Regierung des 17-Millionen-Einwohnerlandes erklärte ihn zur "unerwünschten Person" und begründete den Schritt mit der "unhöflichen Haltung" und "mangelndem Respekt für diplomatische Gepflogenheiten". Eine nähere Begründung blieb aus.

Vermutet wird, dass Kritik an der derzeitigen Übergangsregierung im Tschad dahintersteckt. Im vergangenen Herbst kam es zu Demonstrationen, die blutig niedergeschlagen wurden. Ausländische Diplomaten im Land hatten die Gewalt kritisiert. Kricke kam am Sonntag nach Berlin zurück. Er war seit 2021 Botschafter im Tschad gewesen. Das Land in der Sahelzone ist von Armut und Korruption geprägt, im Norden grenzt es an Libyen, im Westen an den Niger.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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