Konflikt mit Armenien Pelosi macht Aserbaidschan für "illegale und tödliche Angriffe" verantwortlich
Nancy Pelosi ist inmitten der tödlichen Gefechte mit Aserbaidschan in Armenien eingetroffen. Die amerikanische Spitzenpolitikerin sendet einen Appell.
Nach den jüngsten Gefechten zwischen armenischen und aserbaidschanischen Truppen hat die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Aserbaidschan für die Eskalation verantwortlich gemacht. Die Spitzenpolitikerin sprach am Sonntag bei einem Besuch in Eriwan von "illegalen und tödlichen Angriffen Aserbaidschans auf armenisches Gebiet".
Im Namen des US-Kongresses verurteilte sie diese Angriffe auf das Schärfste. Sie gefährdeten die Aussichten auf ein "dringend benötigtes Friedensabkommen". Pelosi war am Samstag für einen dreitägigen Besuch in Armenien eingetroffen.
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Bei heftigen Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan waren in den vergangenen Tagen mehr als 200 Menschen getötet worden. Beide Seiten machten sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich. Es handelte sich um die heftigsten Gefechte seit dem Krieg zwischen beiden Ländern im Jahr 2020. Am Donnerstag konnten die Gefechte gestoppt werden.
Der armenische Parlamentspräsident Alen Simonian sagte am Sonntag, die Gewalt habe dank einer Vermittlung der USA beendet werden können. Zuvor war ein Versuch gescheitert, unter russischer Vermittlung eine Waffenruhe zu erreichen.
Pelosis Besuch in Armenien findet zu einem Zeitpunkt statt, zu dem die Region wegen ihrer strategischen Bedeutung für die Energieversorgung Europas an zusätzlichem Gewicht gewonnen hat. Aserbaidschan, das mit der Türkei verbündet ist, hat mit der EU die Lieferung von Gas als Ersatz für russische Gaslieferungen vereinbart. Armenien wiederum ist traditionell mit Russland verbündet, das in dem Land über eine Militärbasis verfügt. Allerdings ist Russland derzeit militärisch auf die Ukraine fokussiert.
Bereits in den 1990er Jahren hatten Armenien und Aserbaidschan einen Krieg um die Region Berg-Karabach geführt. In den Konflikten zwischen den beiden früheren Sowjetrepubliken hat immer wieder Russland eine Vermittlerrolle gespielt.
- Nachrichtenagentur AFP