Boris Johnson unter Druck Britische Regierung gibt Fehler bei Zählung der Corona-Infektionen zu
Am Samstag meldeten die britischen Gesundheitsbehörden eine auffällig hohe Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Ein Fehler, räumte die Regierung von Boris Johnson nun ein.
Bei der Zählung der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen hat es der britischen Regierung zufolge Fehler gegeben. Die zuständige Regierungsbehörde meldete am Samstagabend 12.872 Neuinfektionen innerhalb eines Tages, was einen drastischen Sprung und den höchsten bisherigen Wert seit Beginn der Pandemie darstellt. In den Tagen zuvor hatte die Zahl der Neuinfektionen jeweils um rund 7.000 gelegen.
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In einer Erklärung zu den Zahlen hieß es jedoch, es habe in den Vortagen Verzögerungen bei der Übermittlung von Fallzahlen in England gegeben. Der Fehler sei nun behoben, führe allerdings dazu, dass die Fallzahlen der kommenden Tage noch Fälle enthalten dürften, die eigentlich schon aus der Zeit vom 24. September bis zum 1. Oktober stammten. Welchen Anteil diese Fälle an der hohen Gesamtzahl ausmachen, blieb jedoch völlig unklar. Premier Boris Johnson verteidigte die Zahlen in einem BBC-Interview dennoch als "realistisch".
Oppositionsführer Keir Starmer warf der Regierung vor, die Kontrolle über das Virus verloren zu haben. Johnson steht zunehmend in der Kritik, sogar in den eigenen Reihen. In mehreren Interviews konnte der Regierungschef in dieser Woche wiederholt Fragen auf regional geltende Corona-Regeln nicht korrekt beantworten.
- Nachrichtenagentur dpa