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Coronavirus – Schutzmasken-Hersteller in China: "Das ist wie Gelddrucken"


Profiteure der Corona-Krise
Schutzmasken-Hersteller in China: "Das ist wie Gelddrucken"

Von afp
Aktualisiert am 28.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Mediziner mit Schutzmasken in Tübingen: Die Masken sind in der Coronakrise weltweit rar und begehrt.Vergrößern des Bildes
Mediziner mit Schutzmasken in Tübingen: Die Masken sind in der Coronakrise weltweit rar und begehrt. (Quelle: imago-images-bilder)

Atemschutzmasken sind seit dem Ausbruch des Coronavirus das wohl begehrteste Gut. Chinesische Firmen produzieren auf Hochtouren für den Weltmarkt und freuen sich über Rekordumsätze. Auch andere profitieren massiv.

Auf dem Höhepunkt des Corona-Ausbruchs in China Anfang Februar baute die Firma von Guan Xunze in nur elf Tagen eine neue Fabrik für Gesichtsmasken auf. Fünf Anlagen stellen seitdem ohne Unterlass Atemschutzmasken her. Zwar ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus in der Volksrepublik inzwischen laut offiziellen Angaben erheblich gesunken – weltweit aber nehmen die Ansteckungen ungebremst zu. Für die chinesischen Maskenhersteller ein lukratives Geschäft.

Guan hat bereits mehr als eine Million Masken nach Italien geliefert, wo die Corona-Pandemie besonders verheerend wütet. Auch Shi Xinghui gehört zu den 8.950 Herstellern in China, die nach Angaben der auf Unternehmensdaten spezialisierten Plattform Tianyancha allein in den ersten beiden Monaten des Jahres mit der Produktion von Masken begonnen haben. "Eine Maskenmaschine ist wirklich wie ein Gelddrucker", sagt er.

Bis zu 70.000 Masken pro Tag produziert

"Der Gewinn bei einer Maske liegt nun bei mehreren Cent", rechnet der Verkaufsleiter eines Maskenherstellers in der Industriestadt Dongguan in der Provinz Guangdong vor. In der Vergangenheit war es weniger als ein Cent. "60.000 oder 70.000 Masken am Tag herzustellen ist wie Gelddrucken", sagt Shi.

Qi Guangtu stellt in Dongguan Maschinen für die Maskenproduktion her. Seit dem 25. Januar – zwei Tage nachdem die chinesischen Behörden Quarantäne für die Millionenmetropole Wuhan anordneten, wo das Virus im Dezember erstmals auf einem Wildtiermarkt aufgetreten war – laufen seine Anlage 24 Stunden am Tag.

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Riesiges Geschäft auch mit Maschinen

Umgerechnet 6,4 Millionen Euro hat Qi in der Corona-Krise bereits investiert. Doch Sorge, dass sich diese Ausgaben nicht rechnen, hat er keineswegs: "Die Kostendeckung ist mit Sicherheit kein Problem", sagt er. 70 Maschinen zum Stückpreis von rund 65.000 Euro hat er bisher verkauft. Und die Auftragsbücher sind voll. 200 weitere Bestellungen gibt es bereits im Gesamtwert von fast 13 Millionen Euro. Auch für seine Kunden rechneten sich die Investitionen, sagt Qi. "In 15 Tagen bezahlen sich die Maschinen von selbst."

Zugleich ziehen die Preise für Rohmaterialien deutlich an. Guan zufolge haben sie sich bei für die Maskenproduktion benötigten Stoffen vervielfacht – von 10.000 Yuan (umgerechnet knapp 1.300 Euro) auf mehr als 480.000 Yuan pro Tonne.

China stellte 116 Millionen Masken her

Trotzdem wirft die Herstellung der Atemschutzmasken angesichts der immensen Nachfrage in der Corona-Krise noch immer Profite ab. Offiziellen Angaben zufolge werden in China jeden Tag mittlerweile 116 Millionen Masken hergestellt. Viele davon werden ins Ausland exportiert. Allein Shi sagt, er habe gegenwärtig mehr als 200 Bestellungen aus Südkorea und Ländern der Europäischen Union.

Guan ist derweil optimistisch, dass die Maskenherstellung auch nach einem Abklingen der Pandemie eine Zukunft hat. "Die meisten Menschen werden nach diesem Ausbruch die Gewohnheit entwickelt haben, eine Gesichtsmaske zu tragen", sagt er. "Ich bleibe in dem Geschäft."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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