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Ägyptens Präsident Al-Sisi mit Hitler verglichen


"Hitler hatte seine Fehler, aber..."
Ägyptens Präsident Al-Sisi mit Hitler verglichen – als Lob

Von dpa
02.10.2019Lesedauer: 2 Min.
Ägyptens Machthaber Al-Sisi: Der Parlamentspräsident wollte ihn loben – und verglich ihn mit Hitler.Vergrößern des Bildes
Ägyptens Machthaber Al-Sisi: Der Parlamentspräsident wollte ihn loben – und verglich ihn mit Hitler. (Quelle: Michael Brochstein/imago-images-bilder)

Hitler und die Autobahnen: Der Vorsitzende des ägyptischen Parlaments hat mit einem Vergleich für Unmut gesorgt – er wollte demnach Ägyptens Staatspräsident schmeicheln.

Ein höchst fragwürdiger Hitler-Vergleich hat den ägyptischen Parlamentsvorsitzenden Ali Abdul Aal in Bedrängnis gebracht. Abdul Aal hatte den Nazi-Diktator mit dem Argument verteidigt, dieser habe wie Ägyptens Präsident Al-Sisi große Infrastrukturprojekte angestoßen. Kritiker werfen Al-Sisi vor, mit öffentlichen Geldern große Bauvorhaben umzusetzen, etwa eine neue Hauptstadt, während weite Teile der Bevölkerung in Armut leben.

"Kein Land kann ohne Infrastruktur Fortschritte machen", hatte Abdul Aal am Dienstag gesagt. "Hitler hatte seine Fehler. Nach Osten und Westen ausdehnen konnte er sich (aber) wegen der vorhandenen Infrastruktur, die weiterhin das Zugpferd ist, das Deutschland in einen Spitzen-Staat verwandelt hat", sagte Abdul Aal im Parlament laut einem Bericht der Zeitung Al-Schuruk.

Abdul Aal fühlt sich missverstanden

Am Mittwoch erklärte Abdul Aal schließlich, missverstanden worden zu sein. Nicht einmal jemand mit Halbwissen würde Hitler loben, der "Verbrechen und Sünden" begangen habe. "Das Lob galt dem deutschen Volk und der deutschen Infrastruktur", sagte Abdul Aal der Nachrichtenseite Al-Ahram zufolge.


Vor knapp zwei Wochen war es in Ägypten zu seltenen Protesten gegen die politische Führung gekommen. Ins Rollen gebracht wurden sie durch Facebook-Videos des im Exil lebenden ägyptischen Bauunternehmers und Schauspielers Mohamed Ali, der Al-Sisi und der Armee Misswirtschaft und Korruption vorwirft. Nach Zählung von Beobachtergruppen wurden in den Tagen nach den Protesten mehr als 2.000 Menschen festgenommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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