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Rezept zur Lösung der Krim-Krise: "In zwei Wochen wäre Russland am Boden"


Rezept zur Lösung der Krim-Krise
"In zwei Wochen wäre Russland am Boden"

Von afp, dpa, ap, t-online
Aktualisiert am 12.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Ex-Großinvestor Browder will Moskaus Schwachstelle erkannt habenVergrößern des Bildes
Ex-Großinvestor Browder will Moskaus Schwachstelle erkannt haben (Quelle: Russian Look Fotoimedia/imago-images-bilder)

Bill Browder, ehemals der größte ausländische Investor in Russland, hat ein einfaches Rezept, wie Russlands Präsident Wladimir Putin in der Krim-Krise in die Knie gezwungen werden könnte. Sanktionen des Westens müssten gezielt die russische Elite treffen, rät der Hedgefonds-Manager in der "Welt". Dann wäre das Land innerhalb von zwei Wochen am Boden.

Browder, der 2005 aus Russland hinaus geworfen wurde und seitdem eine Kampagne gegen den Kreml führt, hält Putin für einen "Pokerspieler, der ein schlechtes Blatt auf der Hand hat". "Putin blufft", ist sich der in den USA geborene Brite sicher. Denn er habe kein starkes Militär, die Wirtschaft liege darnieder, das Kapital fließe aus dem Land.

"Wie eine moderne Krebstherapie"

Von Sanktionen gegen die breite russische Bevölkerung hält Browden dennoch nichts. Er rät dazu, die Elite des Landes zu treffen, deren Konten einzufrieren und Reisebeschränkungen zu verhängen. "Viele der oberen vielleicht 300 Russen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten an dem Land bereichert. Gleichzeitig ist ihr Misstrauen gegenüber dem eigenen Land so groß, dass sie ihr Geld in den Westen gebracht haben", sagt Browden.

Man könne die Elite - anders als im Kalten Krieg - also dort direkt treffen. "Und wenn sie dann noch die Einreise nach Sardinien oder an die Côte d'Azur verbieten, haben sie das Land innerhalb von zwei Wochen am Boden." Das ganze funktioniere wie eine moderne Krebstherapie: "Früher haben Sie den ganzen Patienten in Mitleidenschaft gezogen, heute gehen sie nur noch gegen die Krebszellen vor", sagt Browden.

EU hat reiche Russen im Visier

Tatsächlich verfolgt die EU einen ähnlichen Plan. Am kommenden Montag beschließen die Außenminister vermutlich Einreiseverbote und Kontensperrungen gegen mächtige Russen mit engen Beziehungen zur Regierung. Mehrere EU-Vertreter wollten dazu eine Liste von 18 Personen zusammenstellen, denen Strafmaßnahmen drohten, sollte Russland seine Politik auf der Krim nicht ändern.

Die EU hatte in der vorigen Woche einen Drei-Stufen-Plan beschlossen, falls sich Russland nicht von der Krim zurückzieht. Als erster Schritt wurden die Verhandlungen mit Moskau über Visa-Erleichterungen für Russen ausgesetzt. Auch über ein neues Partnerschaftsabkommen mit Russland wird vorerst nicht weiter verhandelt.

BDI warnt vor "unkontrollierbarer Eskalation"

Der dritte Schritt des Plans sieht dann aber doch breite wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland vor. "Jeder weitere Schritt der Russischen Föderation zur Destabilisierung der Situation in der Ukraine würde zu schwerwiegenden und weitreichenden Konsequenzen für die Beziehungen zwischen der EU und Russland führen", kündigte die EU an. Dabei geht es ausdrücklich um "ein breites Spektrum wirtschaftlicher Bereiche" - also Wirtschaftssanktionen.

Davor warnt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) jedoch nachdrücklich. BDI-Präsident Ulrich Grillo erinnert die EU an die möglichen Folgen der angedrohten Sanktionsverschärfungen. Eine wirtschaftspolitische Eskalation "wäre nicht kontrollierbar", sagte Grillo der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sowohl deutsche als auch russische Firmen würden erheblich unter den Beschränkungen leiden.

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